Mario Hachen und der Welt-Down-Syndrom-Tag

Engagement und Teilhabe


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Stanzen, fetten, eindrehen, verschrauben – das ist sein Ding: Im Metallbereich der Werthmann-Werkstatt Attendorn fühlt sich Mario Hachen wohl. von Caritasverband Olpe, Janine Clemens
Stanzen, fetten, eindrehen, verschrauben – das ist sein Ding: Im Metallbereich der Werthmann-Werkstatt Attendorn fühlt sich Mario Hachen wohl. © Caritasverband Olpe, Janine Clemens

Attendorn/Kreis Olpe. Am 21. März wird weltweit der Welt-Down-Syndrom-Tag gefeiert, ein Tag, der an die Vielfalt und Einzigartigkeit von Menschen mit Down-Syndrom erinnert. Symbolisch werden an diesem Tag zwei verschiedene Socken an den Füßen getragen.


Dieses besondere Datum, gewählt aufgrund der dreifachen Wiederholung des 21. Chromosoms, wird von Menschen wie Mario Hachen aus Finnentrop-Fretter mit besonderer Begeisterung und Engagement begangen.

Mario Hachen, ein Mitglied der Attendorner Abteilung der Werthmann-Werkstätten, setzt sich mit Leidenschaft für die Belange seiner Mit-Beschäftigten ein. Als Mitglied des Werkstattrats, einem Gremium, das die Stimme der Beschäftigten vertritt, arbeitet er engagiert daran, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Integration in die Arbeitswelt zu fördern.

„Hier bin ich richtig, hier kann ich was tun“, erklärt Hachen, der fest daran glaubt, dass die Teilhabe von Menschen mit Behinderung eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung ist.

Zwei wöchentliche Sprechstunden

Unter der Leitung von Melanie Klein, der Abteilungsleiterin, hat Mario Hachen zusammen mit seinem Team des Werkstattrats eine zweimal wöchentliche Sprechstunde eingeführt, um den Beschäftigten eine Plattform für ihre Anliegen zu bieten.

Doch ihr Engagement beschränkt sich nicht nur auf formelle Treffen. Sie gehen aktiv auf ihre Kollegen zu, um auch diejenigen zu erreichen, die möglicherweise zögern, ihre Anliegen vorzubringen. „Wir werden gesehen und gehört“, unterstreicht Hachen die Bedeutung dieser Bemühungen um Teilhabe und Mitsprache.

In regelmäßigen Abstimmungsterminen mit den Verantwortlichen der Werthmann-Werkstätten werden die Anliegen der Beschäftigten ernst genommen und diskutiert.

Mario Hachen arbeitet im Metallbereich

Aber neben seinem Engagement im Werkstattrat vergisst Mario Hachen nicht seine eigentliche Arbeit im Metallbereich der Werkstatt. Gemeinsam mit seinen Kollegen produziert er täglich Nachstellmuttern für Bremsanlagen in Wohnmobilanhängern. „Hier habe ich mein berufliches Zuhause gefunden“, sagt er stolz.

Mario Hachen, ein leidenschaftlicher Schalke-Fan und Musikhörer, zeigt, dass Menschen mit Down-Syndrom nicht nur ein integraler Bestandteil der Gesellschaft sind, sondern auch wertvolle Beiträge leisten können, wenn man ihnen die Möglichkeit dazu gibt.

Seine erneute Kandidatur für den Werkstattrat in der nächsten Wahlperiode im Jahr 2025 steht bereits fest - ein weiteres Zeichen seines Engagements für eine inklusive Gesellschaft.

Hintergrund

• Am 21. März findet der jährliche Welt-Down-Syndrom-Tag statt. Ziel dieses Tages ist es, mehr Bewusstsein und Aufmerksamkeit für Menschen mit dem Syndrom zu schaffen und für eine inklusive Gesellschaft einzustehen.

• Ausgelöst wird das Down-Syndrom durch eine Chromosomenstörung: Betroffene haben ein zusätzliches Chromosom 21, also drei statt den üblichen zwei (die sogenannte Trisomie). In ihren Körperzellen befinden sich somit insgesamt 47 statt 46 Chromosomen.

• Auch die Wahl des jährlichen Datums des Welt-Down-Syndrom-Tags, am 21. März (also 21 und 3), ist darauf zurückzuführen.

• Die Menschen mit Down-Syndrom haben von Geburt an verschiedenste körperliche und geistige Besonderheiten, welche in einer breiten Spanne auftreten können. Zusätzlich sind sie anfälliger für bestimmte Erkrankungen.

• Alleine in Deutschland leben rund 40.000 Menschen mit der genetischen Störung

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