Maria 2.0 des Kreises Olpe demonstriert bei Synodalversammlung in Frankfurt

Gegen Diskriminierung, Missbrauch und Vertuschung


Frauen aus dem Kreis Olpe vor dem Eingang des Kongresszentrums in Frankfurt. Von links: Ulrike Heuel, Jutta Gummersbach-Ohm, Annette Grobbel, Jutta Ohm, Renate Vitt, Monika Ohm, Uta Färber, Sandra Peterseim-Möller. von privat
Frauen aus dem Kreis Olpe vor dem Eingang des Kongresszentrums in Frankfurt. Von links: Ulrike Heuel, Jutta Gummersbach-Ohm, Annette Grobbel, Jutta Ohm, Renate Vitt, Monika Ohm, Uta Färber, Sandra Peterseim-Möller. © privat

Kreis Olpe/Frankfurt. Katholische Geistliche, Kirchenvertreter und Laien trafen sich in Frankfurt, um auf der Synodalversammlung der katholischen Kirche Deutschland Reformen in ihrer Kirche voranzubringen und wichtige Entscheidungen in den Themenbereichen des synodalen Weges zu treffen. Mit dabei waren neun Frauen der Arbeitsgruppe Maria 2.0 des Kreises Olpe und machten auf Missstände in ihrer Kirche aufmerksam.


Die Frauenbewegung Maria 2.0 sowie der Katholische Frauenverein Deutschland luden Frauen aus ganz Deutschland ein, um die synodalen Vertreterinnen der kfd, Dr. Agnes Wuckelt, Brigitte Vielhaus, Lucia Lagoda und Ulrike Göken-Huismann, zu unterstützen und den Forderungen der Bewegung Maria 2.0 Nachdruck zu verleihen.

Die Vertreterinnen der Arbeitsgruppe Maria 2.0 des Kreises Olpe bemängelten vor allem Diskriminierung, Missbrauch und Vertuschung. Frauen bliebe seit Jahrhunderten der Zugang zu Weiheämtern in der katholischen Kirche verwehrt. Jutta Gummersbach-Ohm sieht das als Diskriminierung: „Das widerspricht Paragraph 3 des deutschen Grundgesetzes („Männer und Frauen sind gleichberechtigt“) und der Menschenrechtscharta der UN!“

Nicht in meinem Namen

Gemeinsam mit den Demonstrierenden in Frankfurt, allesamt in pinkfarbene Schals gehüllt und mit pinken Bannern in den Händen, forderten sie einstimmig und nicht zu überhören „Gleichberechtigung– Jetzt!“.Die Farbe Pink ist zum Symbol für Erneuerung und Geschlechtergerechtigkeit geworden, denn sie geht auf eine der ersten Jüngerinnen Jesu, die Färberin und Purpurhändlerin Lydia, zurück.

Die Olper Frauen wiesen mit ihrem Banner „Nicht in meinem Namen“ auf die vielen Missstände in ihrer Kirche hin. Uta Färber, Mitinitiatorin der Aktion, sagte dazu: „Diskriminierung, Missbrauch, Vertuschung…das kann nicht im Namen Jesu sein – und damit auch nicht in unserem Namen, die wir Mitglieder dieser Kirche sind.“

Konkrete Schritte sind möglich

Die Ergebnisse am Ende der Synodalversammlung: Die geschlechtliche Vielfalt wird zukünftig von der Kirche anerkannt. Die Segnung für homosexuelle und geschiedene/wiederverheiratete Paare ist jetzt auf den Weg gebracht. Der Zugang zum Diakonat für Frauen sowie die Aufhebung des Pflichtzölibats dagegen sollen vom Vatikan noch einmal überprüft werden.

Petra Dornseifer von der Arbeitsgrupppe Maria 2.0 Kreis Olpe sieht konkrete Schritte vor Ort als möglich an: „Jeder Pastoralverbundsleiter kann mutig für seine Gemeinden die Weichen neu stellen, also zum Beispiel Segnungen für homosexuelle oder geschieden-wiederverheiratete Paare anbieten und Frauen in sakramentale Dienste einbeziehen. Dies haben andere wie zum Beispiel Pfarrer Mönkebüscher in Hamm bereits umgesetzt.“





Artikel teilen: