Malteser bauen sozialen Hintergrunddienst im Kreis Olpe auf

Michael Steininger ist da, wenn es darauf ankommt


Michael Steininger und Bettina Pohl stehen im Sozialen Hintergrunddienst für den Notfall bereit. von Malteser
Michael Steininger und Bettina Pohl stehen im Sozialen Hintergrunddienst für den Notfall bereit. © Malteser

Kreis Olpe. Von den Frauen in Deutschland, die älter als 65 Jahre sind, lebt etwa die Hälfte allein. Bei den älteren Männern ist es jeder fünfte – das sagen Studien. Immer mehr ältere Menschen haben keinen Angehörigen mehr in der Nähe. Die Malteser wollen in diesem Fall jetzt Abhilfe schaffen: Ab November können sich Menschen im Kreis Olpe mit dem sozialen Hintergrunddienst besser absichern.


„Guten Tag, ich bin Herr Steininger von den Maltesern. Ich komme jetzt in Ihre Wohnung“ – so oder so ähnlich wird sich Michael Steininger aus Olpe bemerkbar machen, bevor er eine Wohnung betritt. „Ich klopfe an und stelle mich vor. Die Tür öffne ich nur dann selbst, wenn der Mensch, der den Notrufknopf gedrückt hat, dies nicht mehr kann.“

Michael Steininger ist neu im Team der Malteser und extra für den neuen Hintergrunddienst des Hausnotrufs eingestellt worden. Menschen, die ein Hausnotrufgerät von den Maltesern angeschlossen haben, können ab sofort diese zusätzliche Absicherung buchen. Es handelt sich um einen qualifizierten Bereitschaftsdienst für die persönliche Hilfe vor Ort.
Im Notfall schnell bei den Menschen
Für diese Aufgabe ist Michael Steininger als examinierter Krankenpfleger bestens ausgebildet. Als ehemaliger Fahrer bei einem Krankentransportdienst passt er gut ins Team der Malteser. Den Leitspruch der Malteser „weil Nähe zählt“ lebt er indes schon länger. Als ehrenamtlicher Entwicklungshelfer hat er einfach eine soziale Ader. In Olpe und Umgebung kennt Michael Steininger so manchen Schleichweg. So wird er im Notfall schnell bei den Menschen sein.

Natürlich steht er nicht allein auf weiter Flur. Da der Hintergrunddienst rund um die Uhr arbeitet, wird er unter anderem von Bettina Pohl unterstützt. „Bei akuten Fällen verständigt schon die Hausnotruf-Zentrale den Rettungsdienst. Zeitgleich werden wir alarmiert und machen uns auf den Weg“, sagt die examinierte Altenpflegehelferin.
Anonymisierte Schlüssel
Damit die Malteser im Notfall schnell in die Wohnung kommen, haben sie stets alle Haustürschlüssel der Menschen dabei, die den Maltesern ihre Gesundheit anvertrauen. „Datenschutz steht dabei an erster Stelle. Die Schlüssel werden von uns sicher verwahrt und sind anonymisiert“, sagt Michael Steininger. Auf den Schlüsseln ist nur eine Identifikationsnummer aufgedruckt – keine Namen, keine Adressen. Erst im Notfall erfährt der Malteser von der Telefonzentrale, welcher Schlüssel zu welcher Wohnung gehört.

„Viele ältere Menschen drücken den roten Hausnotruf-Knopf, wenn sie im Bad ausgerutscht sind“, sagt Michaela Caner, Leiterin Hausnotruf der Malteser Dienststelle Südwestfalen in Netphen. „Andere klagen über Schmerzen in der Brust oder Übelkeit.“ In all diesen Fällen greift die Notfallkette: Über eine Zentrale werden die Malteser informiert und gegebenenfalls auch direkt der Rettungsdienst.
Einfache Hilfe
Wenn der Hausnotruf alarmiert wird, liegt aber nicht immer ein lebensbedrohlicher Unfall vor. „Wir erleben häufig, dass Menschen bei einem Nickerchen aus ihrem Sessel oder dem Bett gerutscht sind und alleine nicht mehr aufstehen können“, sagt Michaela Caner. In diesem Fall kommen die Malteser vorbei und helfen wieder auf die Beine – ohne, dass der Rettungsdienst alarmiert wird und womöglich die Haustür aufgebrochen werden muss.

„Indem Menschen ihren Haustürschlüssel bei uns hinterlegen, werden auch die Angehörigen ein Stück weit entlastet“, sagt Michaela Caner. So können Angehörige ganz entspannt in den Urlaub fahren, ohne vorher abzuklären, wer den Haustürschlüssel in dieser Zeit verwahrt – und ohne 24 Stunden am Tag das Handy angeschaltet zu lassen.

Weitere Informationen hat Michaela Caner unter Tel. 02738/30 789 25 oder Michaela.Caner@malteser.org.
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