Mal gegen den Strom schwimmen in Sachen Ausbildung?

Von Trendberufen, vergessenen Berufen und der inneren Stimme


Mit dem Trend oder gegen den Strom schwimmen? Die Qual der Wahl in der beruflichen Vielfalt muss nicht zwingend auf einen alltäglichen Beruf fallen. von ©Africa Studio - stock.adobe.com
Mit dem Trend oder gegen den Strom schwimmen? Die Qual der Wahl in der beruflichen Vielfalt muss nicht zwingend auf einen alltäglichen Beruf fallen. © ©Africa Studio - stock.adobe.com

Kreis Olpe. In den Rankings der beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland tauchen Jahr für Jahr immer wieder die „üblichen Verdächtigen“ auf: Kaufmann für Büromanagement, Kaufmann für Einzelhandel, Verkäufer, Industriekaufmann, Kfz-Mechatroniker, Kaufmann im Groß- und Außenhandel – schnell fällt auf, dass hauptsächlich kaufmännische Ausbildungsberufe die oberen Plätze der Rankings dominieren und somit nach wie vor bei vielen jungen Menschen in diese Berufe strömen. Doch vielleicht liegt der Beruf, der wirklich zu dir passt, jenseits des Mainstreams...


Wenn es um die Wahl des passenden Ausbildungsberufs geht, gibt es sicherlich verschiedene Methoden, die zu Deinem Traumberuf führen. Neben dem altbewährten „Folge-Der-Herde-Prinzip“ (Mach das, was alle anderen machen, dann machst du nichts falsch) könntest du deine Entscheidung auch rein rational begründen und mit Pro- & Contra-Listen arbeiten… du könntest dir natürlich auch einfach den bestbezahltesten Beruf aussuchen, den du finden kannst – das geht auch!
Das Bauchgefühl
…oder du gehst nicht nach dem was andere dir sagen und hörst auf dein Bauchgefühl, Deine Intuition, deine Interessen. Sei mutig und lass dich nicht von Geschlechterklischees verunsichern. Vielleicht gibt es bei dir ja bereits eine grobe berufliche Richtung, in die es dich zieht?
Zukunftsberufe mit Ausbildung
Besonders durch Digitalisierung, technische Innovationen und die demographischen Veränderungen entstehen kontinuierlich neue Berufsfelder, die du mit einer Ausbildung anstreben kannst. Solche Zukunftsberufe findest du in den bisherigen Top-Rankings der beliebtesten Ausbildungsberufe eher selten. Lass dich davon aber nicht abschrecken, viele Zukunftsberufe sind dir auch ohne Studium zugänglich. Dazu zählen beispielsweise folgende Berufe, die du auch mit einer Ausbildung machen kannst:

Content Manager: Als Content-Manager planst und koordinierst du die Online-Inhalte deines Unternehmens. Dabei nimmst du eine führende Rolle ein, da du neben den Tätigkeiten eines Online-Redakteurs auch technisches Verständnis anwenden musst, wie z.B. im Umgang mit einem Content-Management-System und der Suchmaschinenoptimierung. Obwohl es noch keine Ausbildung zum Content Manager gibt, bereitet dich eine Ausbildung zum Mediengestalter sehr gut auf den Beruf vor.
Pflegekräfte:
Keine wirklich neuen Berufe, aber aufgrund des demographischen Wandels ist die Nachfrage nach Fachkräften im Gesundheitswesen extrem hoch, das wird auch in Zukunft so sein. Ob Krankenpfleger oder Altenpfleger es stehen dir mit einer Ausbildung sehr gute Karrieremöglichkeiten offen.
Mechatroniker:
Maschinen, Anlagen, Systeme, Roboter – definitiv ein zukunftssicheres Feld! Als Mechatroniker bist du für die Installation, Wartung und Instandhaltung von eben solchen mechatronischen Systemen zuständig. Das ist auch was für euch, Mädels!
„Vergessene“ Berufe
Sieh dir nicht nur Trends an, es lohnt sich auch der Blick auf traditionelle Handwerksberufe, die vielen gar nicht auf dem Schirm haben. Die wegen Nachwuchsmangel und einem eher schlechten Ruf in der Öffentlichkeit gebeutelte Handwerksbranche bietet dir nämlich eine Vielzahl von attraktiven Ausbildungsberufen.

Tatsächlich ist die Branche alles andere als statisch und antiquiert - die Welt des Handwerks ist modern und verändert sich ständig! Durch Digitalisierung und technischen Innovationen unterliegt sie einem stetigen Wandel. Der Handwerker von heute arbeitet mit modernsten Maschinen an seinen Projekten. Zudem stehen dir ausgezeichnete Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung.

…Du packst gerne an, baust, bastelst und reparierst gerne? Warum nicht deine Leidenschaft zum Beruf machen, vielleicht ist ja eine dieser Ausbildungen was für dich:
Elektroniker:
Schon vor Ausbildungsbeginn ein interessanter Beruf, denn hier stehen dir einige Fachrichtungen zur Auswahl, in welche du dich spezialisieren kannst: Energie- und Gebäudetechnik, Betriebstechnik, Automatisierungstechnik, Geräte und Systeme, etc.

Als Elektroniker bist du - je nach Fachrichtung und Branche - für das Entwerfen, Installieren, Instandhalten und Reparieren von sämtlichen elektronischen Geräten und Systemen zuständig.
Tischler:
 
Du bist handwerklich und technisch gut drauf? Du Interessierst dich eher für die Arbeit mit Holz? Kreativ bist du auch? Vielleicht wäre die Ausbildung zum Tischler was für dich! Als Tischler (auch: „Schreiner“) entwirfst, baust und reparierst du alle möglichen Möbel. Dabei stehen dir für deine Arbeit immer moderner werdende Maschinen zur Verfügung, die dich im Arbeitsalltag entlassen.
Gleisbauer:
Schienennetze sind fester Bestandteil von industrialisierten Ländern. Ob Personen- oder Gütertransporte – ohne Züge funktioniert heutzutage gar nichts mehr! Als Gleisbauer stellst du dich den spannenden Aufgaben rund um den Schienenverkehr. Mithilfe von modernsten Maschinen montierst und verlegst du Schienen und baust Weichen ein.

Zudem beschäftigst du dich mit dem Bau von Gleisbetten und Kreuzungen. Das machst du natürlich nicht alleine, sondern die Arbeit an Schienen erfolgt zusammen im Team. Hört sich spannend an? Es kommt sogar noch besser: Wenn du als Gleisbauer häufig auch mal nachts und übers Wochenende arbeitest, wirst du mit entsprechend hohem Gehalt entlohnt.

So entstehen in der dynamischen Berufswelt immer wieder neue Berufsfelder, wiederum andere fallen weg oder traditionelle Berufe werden immer wichtiger. Wie du siehst, kann es sich lohnen auch mal gegen den Strom zu schwimmen.
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