LP-Team blickt zurück: Wo Wandergeselle Adrian wohl gelandet ist?

Nils Dinkel erinnert sich


  • Kreis Olpe, 28.12.2022
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Der Wandergeselle Adrian fremder Zimmerer blieb LokalPlus-Mitarbeiter Nils Dinkel das ganze Jahr in Erinnerung. von Nils Dinkel
Der Wandergeselle Adrian fremder Zimmerer blieb LokalPlus-Mitarbeiter Nils Dinkel das ganze Jahr in Erinnerung. © Nils Dinkel

Kreis Olpe. Im Februar durfte LokalPlus die Reise von Adrian, fremder Zimmerer im freien Begegnungsschacht, ein Stück weit begleiten. Schon immer war ich fasziniert von dieser Tradition, weshalb ich schnell das Gespräch suchte, bevor er verschwunden war. Rückblickend ist der junge Mann mein persönlicher Held des Jahres.


Ich sah den Wandergesellen am Turbokreisel in Altenhundem stehen, rief in der Redaktion an, klärte die Geschichte ab und drehte. „Ist er noch da?“, fragte ich mich. Tatsächlich war er noch da. Aber es schien, als sei ich zu spät. Denn: Der Wandergeselle befand sich im Gespräch mit einem Autofahrer, der inzwischen angehalten hatte. Er stieg nicht ein. Meine Chance!

Später stellte sich heraus, dass der Autofahrer dem jungen Mann geraten hatte, sich einen besseren Platz für das Trampen zu suchen – was dann ja nicht mehr nötig war.

Wo Adrian wohl gerade ist?

Er stellte sich als Adrian vor. Er erzählte, dass er nach Oberkirchen wolle, um dort zu arbeiten. Ich bot ihn an, Richtung Schmallenberg zu fahren, wenn ich im Gegenzug über ihn berichten könne. Gesagt, getan. Kurz vor Schmallenberg hatte ich dann schon alle Fragen gestellt. Trotzdem fuhr ich ihn bis zum Ziel, um ein schönes Ende für meine Geschichte zu finden. Adrian blieb einige Zeit dort.

Doch wie ging es weiter? Robert Schauerte, bei dem Adrian einige Zeit verweilte, verriet im Gespräch mit LokalPlus, dass seine Gesellin Clare ebenfalls ihre Reise angetreten hat. Von beiden hat er schon lange nichts mehr gehört. Er erzählte, dass Ende Dezember ein Wintertreffen im Schwarzwald geplant sei. Beide Wandergesellen wollten daran teilnehmen. Meine Kontaktanfrage bei Adrian blieb leider ohne Erfolg.

Mit Wandergesellen verbinde ich nur Positives. Als Kind ist mir der erste in Altenhundem begegnet und immer in Erinnerung geblieben. Bleibt zu hoffen, dass uns diese Tradition noch lange erhalten bleibt. Das Bekannte verlassen, in Unsicherheit leben und auf Fremde vertrauen, das ist einfach mutig und heldenhaft.

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