LP-Team blickt zurück: Kleine und große Helden im Kinder- und Jugendhospiz

Kreis Olpe/Olpe. Engagierte Menschen und Alltagshelden standen im Dezember bei LokalPlus im Mittelpunkt. Dieses Jahr habe ich aus verschiedenen Anlässen dreimal über das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar berichtet – ein Ort zahlreicher kleiner und großer Helden, der mich beeindruckt hat.

So ist Balthasar eine Einrichtung, die von vielen engagierten Mitarbeitern in Pflege, Verwaltung und Co. zusammengehalten wird. Sie alle schaffen Kindern und Jugendlichen mit unheilbaren Erkrankungen sowie deren Familien einen Ort des Ankommens und der Geborgenheit.

Für die LP-Serie „Ein Tag als ...“ durfte ich Kinderkrankenpflegerin Anna Temme im Herbst bei ihrer Arbeit begleiten. Dabei lernte ich auch Fabian kennen, Bewohner des Kinderhospizes. Die Pflege erfordert täglich viel Zeit und Geduld. Mahlzeiten, Waschungen, Medikamente – und natürlich kommen auch Spiel und Spaß nicht zu kurz.

Ein voller Tagesplan, der kaum Luft zum Innehalten lässt, so könnte man denken. Doch im Balthasar habe ich genau das Gegenteil erlebt. Das Team nimmt sich Zeit und geht auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden Kindes und Jugendlichen ein. Es herrscht eine entschleunigte Atmosphäre, in der man sich wohlfühlt.

Auf dem Lebensweg mit einer unheilbaren und lebensverkürzenden Erkrankung ist zweifelsohne jeder Betroffene selbst ein Held. Und auch die Familien und Angehörigen, die Tag für Tag Stärke beweisen, können durch Aufenthalte im Balthasar Entlastung erfahren und gemeinsame Zeit verbringen.

Ein ganz besonderer Held ist Anfang Oktober in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet worden. Rüdiger Barth war 20 Jahre lang Leiter des Kinder- und Jugendhospizes Balthasar. Eine Zeit, in der sich die Einrichtung stetig weiterentwickelt und einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt hat.

Auch außerhalb von Balthasar hat sich Barth mit Herzblut für die Kinder- und Jugendhospizarbeit eingesetzt. Im Gespräch mit LokalPlus ließ er die vergangenen Jahrzehnte Revue passieren – ein beeindruckender Mann mit einem unglaublich großen Herzen.

In seine Fußstapfen tritt Roland Penz, dem ich als neue Leitung des Kinder- und Jugendhospizes alles Gute wünsche.

Über die Jahre hat Balthasar einige prominente Paten dazugewonnen, die hin und wieder auch persönlich vorbeischauen. So war ich beim letzten Besuch des Schauspielers Christoph Maria Herbst, der zusammen mit Kabarettist Moritz Netenjakob lustige Auszüge der gemeinsamen Show präsentierte, dabei.

Für das Hospiz, das etwa zur Hälfte durch Spendengelder getragen wird, ist Öffentlichkeitsarbeit und Bekanntheit von hoher Relevanz. Dazu tragen auch Personen bei, die in der Öffentlichkeit stehen und ihre Reichweite für den guten Zweck nutzen.

Letztlich ist auch jeder, der Balthasar mit Spenden unterstützt, ein privater Held und ermöglicht, dass die tolle Arbeit dort fortgeführt werden kann.