„Los Potatoes“: Energiegeladener Mix aus Alternative und Punkrock

„Der Kreis Olpe rockt!“, 4. Interview


  • Kreis Olpe, 11.04.2017
  • Specials , Specials
  • Von Nils Dinkel
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Fünf Ottfinger Jungs treten als „Los Potatoes“ auf. von Mitläufer grafie
Fünf Ottfinger Jungs treten als „Los Potatoes“ auf. © Mitläufer grafie

Olpe/Ottfingen. Fünf Ottfinger fanden 2010 musikalisch unter dem Namen „Los Potatoes“ zusammen. Der Name entstand aus der Not, einen Namen für ein Plakat haben zu müssen. Als Namensgeber für eine Alternative- und Punkrock-Band stand quasi ein Kartoffelfest Pate.


Die Band ist mit Robin Fuchs (23) am Gesang, Pascal Halbe (25) an der Gitarre, Jannik Klein (23/Gitarre und Backround-Gesang), Pascal Bröcher (23/Drums) und Tim Mölling (24/Bass) besetzt. Was die Musiker erlebt haben, was sie antreibt, was sie noch vorhaben und welche Einflüsse sie haben, haben sie LokalPlus im interview verraten.

Wie habt ihr euch kennengelernt?

Beim ersten Auftritt beim "Kartoffelfest" 2010 waren wir noch zu vier Leuten. Damals war ich noch nicht dabei, aber mit Pascal Halbe an der Gitarre befreundet. Die Jungs kennen sich vom Dorf, da sie alle aus Ottfingen kamen und haben vor dem ersten Auftritt zusammen in einer Garage musiziert. Ich kam später durch die Freundschaft zu Pascal Halbe an die Band heran.

Wann habt ihr eure Band wo gegründet? Wart ihr euch über das Genre einig?

Die Band ging, wie schon gesagt, aus dem lockeren Musizieren der vier Gründungsmitglieder in Ottfingen hervor. Erst als jemand aus dem Dorf von der Garagenband Wind bekam und nach einem Auftritt auf dem "Kartoffelfest" fragte, wurden die Proben intensiver, und es bahnte sich eine feste Band an. Natürlich hatte man damals den größten gemeinsamen Nenner, Rock und vorwiegend bekannte Stücke aus dem Punkrock zu covern, die Stilbildung als eigene Band hat jedoch mit dem erst Songwriting erst angefangen und dauert bis heute an. Wir waren uns aber recht einig darüber, dass unsere Stücke vorwiegend aus Punkrock-Elementen bestehen sollten.

Wie seid ihr auf den Namen gekommen, und wer hat sich diesen ausgedacht?

Naja, der Name ist eigentlich eher aus dem Zwang entstanden, dass für den ersten Auftritt ein Name auf dem Werbeplakat stehen musste. Ich weiß es nicht mehr genau, aber ich glaube, es war Gitarrist Jannik. (lacht)

Hattet ihr Songs in der Hinterhand, oder wie sahen die ersten Proben aus?

Die ersten Proben sahen so aus: Es wurden sich vorher von jedem Stücke angeguckt, die in der vorherigen Probe oder über WhatsApp et cetera abgesprochen wurden. Das haben wir in der Probe zusammengetragen und die Stücke nochmal gespielt, die man in den Proben davor auch schon gespielt hat. Seit wir eine Band sind sehen die Proben so aus, dass Jannik oder Robin mit einem ‚Song-Grundgerüst‘ in die Probe kommen. Dieses wird dann zunächst einstudiert und dann daran gefeilt: Gitarrenstimmen werden geschrieben, der Ablauf ändert sich teilweise noch, neue rhythmische Ideen werden eingebracht et cetera. So wird das ‚Grundgerüst‘ dann immer weiter gestaltet und fertig gemacht.

 von Nils Dinkel
© Nils Dinkel

Wie schreibt ihr eure Texte, und wie kommen die passenden Melodien dazu?

Meistens schreiben Jannik oder Robin die Songs und kommen mit relativ fertigen Grundgerüsten in die Proben, was Texte, Melodien, Harmonien und Abläufe beinhaltet. Wenn das steht, bringt aber jeder seine Ideen zum Song mit ein.

Wie oft probt ihr und wo?

Wir proben etwa einmal pro Woche im Gewerbegebiet bei Saßmicke.

Wann und wo war euer größter Auftritt? Was war das Reizvolle daran?

Auftritte bei ‚Between the Days‘ in Olpe, ‚Rockade‘ in Kirchveischede oder ‚Rockin Rümmerschen‘ waren in unserer Region sehr groß, aber auch das ‚AstA fest‘ in Chemnitz und das ‚SPH-Westdeutschlandfinale‘ in Duisburg waren sehr groß. Die tun sich von den Besucherzahlen bei unserem Auftritt her wenig untereinander.

Was war euer schönster Auftritt und warum?

Einer der reizvollsten Auftritte war auf jeden Fall das ‚SPH-Deutschlandfinale‘ in Duisburg. Zum einen weil die Bude mit 300 Leuten auch richtig voll war, zum anderen weil 80 Leute für uns mit einem Bus mitgekommen sind, die vorher ordentlich vorgeglüht und unser Konzert dann mit uns richtig heftig abgefeiert haben.

Wie viele Auftritte habt ihr gespielt?

Mittlerweile müssten es zwischen 60 und 70 sein.

Welche Tonträger habt ihr bislang herausgebracht, und seid ihr mit den Verkaufszahlen zufrieden?

Der erste war die 2014 erschienene EP ‚Blind Words‘ mit fünf Songs, unsere letzte das erste Album ‚Destination Movement‘, welches im Mai 2016 erschien. Mit den Verkaufszahlen beider Tonträger sind wir sehr zufrieden.

Habt ihr Auszeichnungen für eure Musik gewonnen?

Wir haben 2014 im ‚SPH-Bandcontest‘, welcher einer der größten Contests Deutschlands ist, das Westdeutschlandfinale erreicht und da den dritten Platz belegt. Das Westdeutschlandfinale war die Vorstufe zum Deutschlandfinale und vorher haben wir das Lokal-, Stadt- und Regionalfinale überstanden.

Mit welcher Band würdet ihr euch gern eine Bühne teilen?

Da gibt es viele. Zu viele vor allem Bands, die gut drauf sind und nachher noch ein After-Show-Bier auf Augenhöhe trinken würden. Musikalisch vor allem mit ‚Rise Against‘, den ‚Broilers‘, ‚Social Distortion‘ oder den ‚Hosen‘.

Auf welchem Festival würdet ihr gerne spielen?

Von den Festivals, die wir selbst mal besucht haben, war das ‚Open Flair Festival‘ sicherlich eins der besten, wenn nicht das Beste. Da hätten wir natürlich auch mal richtig Lust drauf.

Wo seht Ihr Euch in fünf Jahren?

Schwer zu sagen. Wir haben einfach Spaß daran, so viele Auftritte wie möglich zu spielen, viele Leute kennenzulernen, schöne Abende mit guten Partys zu haben. Dann hat man irgendwann viele lustige Geschichten, an die man sich erinnert. Musikalisch freuen wir uns einfach, wenn wir uns treu bleiben und gleichzeitig Leute unsere Musik hören und wir diesen Leuten vielleicht auch etwas mitteilen oder geben können. Das ist die Hauptsache für uns. Und natürlich ist es cool, wenn wir im Laufe der Jahre mehr Leute von uns überzeugen können. Ob wir dann eine größere, kleinere oder gleichgroße Band als heute sind, ist dabei erstmal egal.

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