LokalPlus fragt nach: Ratschen, Klappern, Knärstern - was ist das?

Oster-Traditionen im Kreis Olpe und darüber hinaus


  • Kreis Olpe, 29.03.2024
  • Glaube & Religion
  • Von Aaron Busenius
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Rängestern, Knärstern, Klappern: In vielen Orten im Kreis Olpe pflegen Kinder und Jugendliche diesen Brauch und ersetzten am Karfreitag und Karsamstag die Kirchenglocken.
Rängestern, Knärstern, Klappern: In vielen Orten im Kreis Olpe pflegen Kinder und Jugendliche diesen Brauch und ersetzten am Karfreitag und Karsamstag die Kirchenglocken.

Kreis Olpe. Wenn die Glocken „nach Rom wandern“, ersetzten in den katholischen Gemeinden die Kinder durch Ratschen, Klappern oder Knärstern das Glockengeläut. Bitte was? LokalPlus erklärt die Tradition.


Ratschen? Klappern? Knärstern? Rängstern? Klappstern? Ja, wie heißt die Tradition denn jetzt? Einen festen Namen gibt es nicht - jede Gemeinde nennt die beliebte Tradition anders.

Gleich ist: An Karfreitag und Karsamstag kommen diese Ratschen immer um ca. 6, 12 und 18 Uhr zum Einsatz. Kinder, Jugendliche und Messdiener ziehen zu diesen Zeiten durch die Straßen und um die Kirche. Mit ihren „Ratschen“ ersetzen sie das Glockengeläut. Häufig wurden sie früher für ihren Einsatz mit Gebäck und Essen beschenkt. Heute sind es dann eher ein bisschen mehr Taschengeld und Süßigkeiten.

Warum „schweigen“ die Glocken?

Man verzichtet an diesen beiden Tagen auf die Glockenschläge aus Trauer über den Tod Jesu. So sollen die Glocken in der Zwischenzeit nach Rom „fliegen“, da der fröhliche Klang während der Grabesruhe Jesu nicht angebracht sei. Um einen Ersatz für die Glocken zu haben, wurde irgendwann das „Ratschen“ - oder wie immer es auch genannt wird - angefangen.

Genaue Belege für das Ratschen gibt es jedoch nicht. Es soll sich davon abgeleitet haben, dass früher mit Stöcken und Steinen an die Kirchenbänke geschlagen wurde. So wollte man den Verräter Judas vertreiben.

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