Liese: Sinnvoll für Tiere, Halter und Verbraucher

EU-Parlament verschärft Antibiotika-Regelung für Tiermedizin


Dr. Peter Liese. von Rochlitzer
Dr. Peter Liese. © Rochlitzer

Europa macht ernst im Kampf gegen antibiotikaresistente Keime. Vor wenigen Tagen wurde im Plenum des Europäischen Parlaments ein Gesetz beschlossen, das einen strengen Umgang mit Tierarzneimitteln in ganz Europa vorschreibt. Der heimische Europa-Abgeordnete Dr. Peter Liese (CDU) begrüßt den Beschluss.


„Jedes Jahr sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO in Europa geschätzt 25.000 Menschen an Keimen, gegen die kein Antibiotikum mehr wirkt. Experten sprechen schon einer Post-Antibiotika-Ära, das heißt einer Zeit, in der uns Antibiotika nicht mehr zur Verfügung stehen, weil viele Keime gegen die vorhandenen Antibiotika resistent sind", erklärt Liese. Nun liefen erste Gesetzgebungsverfahren bereits laufen. Der Beschluss des Europäischen Parlaments sieht laut Liese unter anderem vor, dass bestimmte Antibiotika, die bei Menschen als letztes Mittel eigesetzt werden („Reserveantibiotika“), in der Tiermedizin nicht mehr oder nur unter besonders strengen Bedingungen eingesetzt werden dürfen. Außerdem soll der Internethandel mit Antibiotika für Tiere komplett untersagt werden.
Weniger Einsatz von Antibiotika registriert
Aus der Beschlussfassung des Europäischen Parlaments hob Liese besonders einen Punkt hervor: „Seit 2014 müssen unsere heimischen Betriebe aufgrund einer nationalen Regelung erfassen, wie häufig ihre Tiere mit Antibiotika behandelt werden. Liegt ein Betrieb über dem Bundesdurchschnitt, müssen Tierhalter und Tierarzt gemeinsam die Ursachen ermitteln und Maßnahmen ergreifen, die zur Reduktion der Antibiotikaverwendung führen. Die ersten Erfahrungen mit diesem Gesetz zeigen, dass dieses Konzept wirkt und der Antibiotikaeinsatz zurückgeht“, sagt Liese. Und weiter: „Daher habe ich entsprechende Änderungsanträge eingereicht, um dieses Kontrollsystem auch auf europäischer Ebene einzuführen. Da antibiotikaresistente Keine an der Grenze nicht Halt machen und die südwestfälischen Landwirte unter Wettbewerbsverzerrungen leiden, wenn in Deutschland Auflagen gelten, die beispielsweise in Belgien oder in den Niederlanden nicht gelten, spricht aus meiner Sicht alles dafür. Ich bin fest davon überzeugt, dass am Ende nicht nur Verbraucher von diesen Regelungen profitieren, sondern auch Tiere und Tierhalter in Südwestfalen und ganz Europa." (LP).
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