Letzte Trainingseinheit beim FCL: Nachwuchskicker sind sauer
Erneuter Lockdown trifft Fußballer hart
- Kreis Olpe, 26.03.2021
- Sport
- Von Nils Dinkel

Lennestadt. Riesig war die Freude, als die Jugend vor etwa 14 Tagen endlich wieder mit Freunden und Mannschaftskollegen auf dem Sportplatz trainieren durfte. Doch damit ist es auch schon wieder vorbei. LokalPlus hat die E-Jugend des FC Lennestadt bei der zunächst letzten Trainingseinheit besucht.


Für die 25 Sportler geht es zurück in den harten Lockdown. Mindestens bis zum 18. April müssen die Kicker somit auf ihren geliebten Sport verzichten. Der Trainingsbetrieb hatte seit Oktober geruht und erst im März wieder Fahrt aufgenommen. Ganze zwei Wochen konnten die Kids trainieren.
Die Mannschaft war seit Wiederaufnahme des Trainings in zwei Gruppen eingeteilt. Co-Trainer Negjdet Kelmendi (40) erzählte, dass das Training montags und donnerstags stattfinde. Maskenpflicht gelte beim Training überall – außer auf dem Spielfeld.


Auch der Mindestabstand sei einzuhalten. Auf dem Platz herrschten beim vorerst letztem Training am Donnerstag, 25. März, beste Verhältnisse und das Wetter stimmte. Trotzdem war die Einheit eine andere. Es schwebte in der Luft, dass es für unbestimmte Zeit die Letzte ist. Eltern, Kinder und Trainerstab sind enttäuscht und sauer.
„Die Kinder sind nach monatelangen Abstrichen in Freizeit und Schule so glücklich gewesen. Das ist jetzt wieder vorbei“, so die Meinung der Eltern zusammengefasst. Stürmer Hamudi (10) spielt seit fünf Jahren Fußball und ist enttäuscht: „Das ist halt scheiße. Ich war froh, endlich wieder auf den Sportplatz zu dürfen. Ich kicke gerne. Es sind nicht nur Kameraden, sondern auch Freunde auf dem Platz.“

Auch Ajet (11), bei dem sich seit acht Jahren alles um den Ball dreht, wirkte zornig. Der Fußball sei ihre Leidenschaft und alle verfolgten Ziele. „Wir mögen alle Fußball. Jeder von uns hat das Ziel, Profi zu werden. Das wird immer schwerer, je länger wir nicht auf den Platz dürfen!“
Sie alle wollten spielen und trainieren. „Ich habe mich ehrlich gefreut, endlich wieder trainieren zu dürfen. Auch wenn wir in zwei Gruppen eingeteilt sind. Der Fußball ist sozusagen unser bester Freund“, so Ajet.

Ähnliche Worte fanden auch Devrim (11), Jakob (11) und Collin (10), die schon seit Jahren mit dem Ball jonglieren: „Es ist frustrierend, mal wieder keinen Fußball zu spielen. Das macht uns sehr sauer. Sobald wir aber wieder dürfen, starten wir dafür aber richtig durch. Wir hoffen, bald wieder als ganzes Team auf dem Platz zu stehen!“
Jakob habe sich erst gerade neue Fußballschuhe gekauft. „Wenn das so weiter geht, passen die nicht mehr, wenn es zurück auf das Spielfeld geht“, so der Zehnjährige, der vorne links in der Offensive spielt.

Trainer Torsten Patt (47) sagte zum Auftakt des letzten Trainings im Hensel-Station offenkundig, dass auch er über das erneute Aus des Trainingsbetriebes sauer sei. „Es ist heute leider das letzte Training. Wie es weitergeht und wann wir uns wiedersehen weiß ich nicht.“ Er wolle die Kinder auf dem Laufenden halten.

Er wisse von keiner Corona-Infektion auf dem Sportplatz. Man habe sich rege mit dem Ordnungsamt Lennestadt abgestimmt und es habe – trotz eines bestehenden Hygienekonzepts beim FC Lennestadt – einen enormen organisatorischen Aufwand gebraucht, um das Training wiederaufleben zu lassen.
„Gerade jetzt, wo es wärmer wird, werden die Kinder in die Illegalität getrieben. Die Kinder wollen und werden bolzen. Hier ist das unter Kontrolle. Wenn sie sich eigenständig treffen nicht“, so Torsten Patt. Für Eltern und Kinder sei das Training ein tolles Ausgleichsventil gewesen, dass nun wieder wegfalle. Prinzipiell bringe er Verständnis für die Gesamtsituation mit, stellte aber in Frage, ob diese Entscheidung die Richtige sei.
Beim FC Lennestadt hatten nur die Minikicker, F-, E und C-Jugend auf dem Platz gestanden. Die Altersgrenze betrug 14 Jahre. Bei der C-Jugend mussten alle, die inzwischen 15 Jahre alt sind, ausgeschlossen werden.
