Leserbrief: Sebastian Menn wünscht sich offenere Haltung vom Landrat

„Mich persönlich überzeugte ein anderer Kandidat“


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Kreis Olpe. Die LokalPlus-Redaktion hat ein Leserbrief zur Kreistagssitzung erreicht, die am Montag, 15. Februar, in Olpe gefunden hat. Sebastian Menn aus Lennestadt hätte sich mehr Bewerber um die Aufgabe des Kreisdirektors sowie eine offenere Haltung des Landrates für eine zukunftsfähige Personalentwicklung gewünscht.


„Die gestrige Kreistagssitzung war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Philipp Scharfenbaum wird von den Mitgliedern des Kreistages zum Kreisdirektor gewählt. Ich wünsche Herrn Scharfenbaum bei der Ausführung seines Amtes viel Erfolg und ein gutes Gelingen.

Jedoch finde ich es äußerst schade, dass sich nur eine Handvoll Kandidaten beworben hat. Von den Anwärtern erfüllten nur ca. die Hälfte die Voraussetzungen und mich persönlich überzeugte im Bewerbungsgespräch mit der Fraktion ein anderer Kandidat.

Besonders, da er im Kreuzfeuer fachlich punkten konnte. Leider mussten die Kreistagsfraktionen hinnehmen, dass der zweite Bewerber, nachdem dieser zur Kreistagssitzung eingeladen wurde, seinen Hut aus dem Ring nahm. So hatten die Kreistagsmitglieder gestern die Wahl mit Ja oder Nein zu stimmen – ein Schelm, der da an eine Einheitsliste denkt.

Kurze Antwort überrascht

Aber wenig Bewerbungen hin oder her, die größte Überraschung des Abends war für mich die kurze Antwort des Landrates auf eine Frage von Herrn Hennes. Dieser stellte Fragen in Bezug auf Frauen in führenden Positionen im Kreishaus. Diese sind angesichts der von Herrn Hennes aufgelisteten Personalstruktur mehr als berechtigt. Man kann von Quotenregelungen halten was man möchte, ich selbst aber erwarte von einem jungen, aufgeklärten Landrat drei andere bzw. ausführlichere Antworten als „Nein“; „Nein“; „Das hat keinen Bezug zur Tagesordnung“. Auch ist völlig klar, dass in der Verwaltung niemand rausgeschmissen wird, nur um die Quote zu beeinflussen - aber ich hätte mir zumindest eine offene Haltung des Landrates für eine zukunftsfähige Personalentwicklung gewünscht.

Eine deutlichere oder zumindest eine klare Position hätte Herrn Melcher auch kein Bein ausgerissen. Wehgetan hingegen hat die Reaktion der anwesenden CDU-Fraktion: Ein höhnisches Lachen.

Als Feed-Forward wünsche ich mir für die Zukunft und vor allem für die Motivation der Frauen und Nachwuchsführungskräfte in der Kreisverwaltung, dass dahingehend kritische Fragen respektvoll und vernünftig beantwortet werden.“

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