Lennestadt stockt Photovoltaik-Förderprogramm um 100.000 Euro auf

LokalPlus fragt nach: Wie sieht es in den anderen Kommunen aus?


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Photovoltaikanlage von Pixabay.com
Photovoltaikanlage © Pixabay.com

Lennestadt/Kreis Olpe. Die Nachricht wird die Lennestädter begeistern: Das Photovoltaik-Förderprogramm von 75.000 Euro soll laut Entscheidung des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt, Stadtentwicklung und Bauen am Dienstag, 8. März, um sage und schreibe 100.000 Euro aufgestockt werden. Anlass für LokalPlus, sich einmal bei allen Kommunen im Kreis Olpe umzuhören: Wie sieht es da mit Photovoltaik-Förderungen aus?


In Lennestadt hatte es bereits 2021 einen Fördertopf für Photovoltaik gegeben, damals bestückt mit 25.000 Euro. Innerhalb kürzester Zeit war das Geld verteilt. Grund genug für die Politik, die Fördersumme 2022 auf 75.000 Euro aufzustocken. Einstimmig. Am 16. Februar wurde der entsprechende Online-Antrag freigeschaltet – und innerhalb eines Tages gingen so viele Anträge ein, dass die Fördersumme ausgeschöpft gewesen wäre.

90 Anträge eingegangen

Insgesamt, so berichtet Beigeordneter Karsten Schürheck, seien rund 90 Anträge eingegangen. Dieses Ergebnis nahm die SPD-Fraktion zum Anlass, um im Fachausschuss eine Erweiterung des Förderprogramms auf 100.000 Euro zu beantragen. „Eigentlich wollten wir noch höher gehen, haben uns dann aber zurückgehalten“, erzählt SPD-Fraktionsvorsitzender Heinz Vollmer im Gespräch mit LokalPlus.

Mit dem, was dann kam, hatte wohl niemand gerechnet: Alle, die einen genehmigungsfähigen Antrag gestellt haben, sollten gefördert werden, schlug CDU-Ratsmitglied Bernd Brüggemann vor. Beigeordneter Karsten Schürheck nannte eine Zahl: Wenn alle Antragssteller einen positiven Bescheid bekommen sollen, müssten 175.000 Euro zur Verfügung stehen.

Alle Fraktionen einig

Einstimmigkeit bei allen Fraktionen: Gemeinsam wurde beschlossen, dass Photovoltaik-Förderprogramm 2022 einmalig auf maximal 175.000 Euro anzuheben. Ein Vorschlag, der vor allem die SPD-Fraktion freute: „Da lassen wir uns doch gerne von der CDU überbieten“, sagt Heinz Vollmer lachend. Und auch CDU-Fraktionschef Gregor Schnütgen freut sich: „Wir haben den Titel ‚Europäische Energie- und Klimaschutzkommune‘, dem müssen wir gerecht werden.“

Die Entscheidung muss am 16. März noch vom Haupt- und Finanzausschuss bestätigt werden.

Photovoltaikanlage von Pixabay.com
Photovoltaikanlage © Pixabay.com

Und wie sieht es in den übrigen sechs Städten und Gemeinden mit der kommunalen Förderung von Photovoltaikanlagen aus?

Die Kreisstadt Olpe hat in diesem Jahr erstmals ein Förderprogramm aufgelegt. CDU und Grüne hatten sich bei der Beratung des Haushaltsplanes 2022 dafür ausgesprochen. Ein Betrag von 100.000 Euro steht zur Förderung von privaten Photovoltaikanlagen, Energiespeichern und Gründächern zur Verfügung.

In der Gemeinde Wenden ist am 1. April vergangenen Jahres ein Förderprogramm zum Ausbau der Photovoltaik in Kraft getreten. Es fand großen Anklang, so das der 100.000-Euro-Fördertopf schon im September leer war. Ende September beschloss der Gemeinderat angesichts einer Warteliste von ca. 20 Interessenten die Weiterführung des Förderprogramms. Es werden weitere 100 Dächer mit jeweils 1.000 Euro gefördert, was unterm Strich eine Gesamtsumme von 100.000 Euro ergibt.

Photovoltaikanlagen sind schon auf zahlreichen heimischen Dächern zu finden. von Bigge Energie
Photovoltaikanlagen sind schon auf zahlreichen heimischen Dächern zu finden. © Bigge Energie

In der Hansestadt Attendorn hatten die Grünen im Dezember 2021 das Programm „100 Dächer für Attendorn“ mit Fördermitteln von insgesamt 100.000 Euro beantragt. Der Antrag wurde bei Stimmengleichheit im Stadtrat abgelehnt, so dass es keine Förderung für Privathaushalte gibt.

Ähnlich war es in Gemeinde Kirchhundem, wo SPD und Grüne ebenfalls im Dezember vergangenen Jahres das Förderprogramm „100 Photovoltaik-Dächer für Kirchhundem pro Jahr“ (Volumen 100.000 Euro) beantragt hatten, aber an der CDU-Mehrheit scheiterten. In der Gemeinde werden aber zumindest derzeit Richtlinien zur Förderung des Ausbaus von Photovoltaik-Dachanlagen bei bestehenden Gebäuden und bei Neubauvorhaben erarbeitet.

Keine kommunale Photovoltaik-Förderung gibt es bislang in Finnentrop und Drolshagen.

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