Langes Warten aufs Ergebnis: „Für die Betroffenen ist es kaum zu ertragen“

Kreis Olpe. Die bisher schleppende Auswertung der Tests auf das Coronavirus und das zermürbende, tagelange Warten auf das Ergebnis sind nach wie vor ein Gesprächsthema bei den LokalPlus-Lesern. Das kann auch Krisenstab-Leiter Theo Melcher nachvollziehen.

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„Die langen Wartezeiten sind für alle Beteiligten höchst unbefriedigend. Ich habe vollstes Verständnis für den Unmut der Betroffenen“, erklärte Melcher am späten Donnerstagnachmittag, 26. März, in einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung.

Exemplarisch stellt LokalPlus den Fall einer 40-jährigen Leserin vor, die sich am Donnerstag, 26. März, bei uns gemeldet hat. Sie war vom 7. bis 10. März im Skiurlaub in Sölden (Österreich) und meldete sich wegen eines leichten Hustens am Tag nach ihrer Rückkehr telefonisch beim Hausarzt. Der hielt einen Test nicht für erforderlich, da zu diesem Zeitpunkt Tirol noch nicht als Risikogebiet deklariert war.

Skiurlaub in Sölden

Die Leserin schreibt: „Als ich am Montag, 16. März, wieder beim Hausarzt anrief, wurde ein Test angeordnet. Am 17. März meldete sich das Gesundheitsamt Olpe, um einen Termin für die Testung für den 18. März zu machen. Man sagte mir, dass ich das Ergebnis am Freitag, 20. März, erhalten würde und meine Quarantäne bis 25. März gehe, da dann 14 Tage nach Beginn der Symptome vorbei seien.

Ich habe mein Ergebnis bis heute Morgen, 26. März, noch immer nicht und meine Quarantäne ist seit gestern rum. Ich sehe bei einem Test, dessen Ergebnis so lange dauert, die Sinnhaftigkeit nicht. Für die Betroffenen ist es wirklich kaum zu ertragen. Ich hatte starke Symptome und mir ging es nicht gut.

Unterschied zwischen Promis und Normalos

Am schlimmsten ist, in den Medien zu verfolgen, wer alles wie schnell getestet wird - sei es Frau Merkel oder zahlreiche Promis. Hier sehe ich deutliche Unterschiede zu den normalen Bürgern, und das ist einfach sehr traurig.

Warum wird nicht endlich etwas unternommen, damit auch in Olpe eine Testung innerhalb von zwei Tagen möglich ist? Warum arbeitet das Labor in Siegen so langsam? Warum wird nicht auch am Wochenende getestet und informiert? Mein Mann und meine Kinder stehen bis heute nicht unter Quarantäne, da man ja erst mein Ergebnis abwarten muss?! Ein Witz ist das...“

Soweit die Schilderung der LP-Leserin am Donnerstagmorgen. Wenige Stunden später erhielt sie nach acht Tagen tatsächlich ihr Testergebnis. Es war negativ. Beruhigt ist die 40-Jährige trotzdem nicht, wie sie der Redaktion am Nachmittag mitteilt:

Amtsärztin fassungslos

„Es gab die Anmerkung, das Ergebnis könne auch falsch sein, da das Virus wandert. Wenn man den Abstrich am falschen Tag mache, dann sei der Test nicht verlässlich. Da ich noch Symptome habe, wurde meine Quarantäne um eine Woche verlängert.

Das einzig Gute: Mein Mann wird nun heute endlich getestet und hätte schon längst unter Quarantäne gehört. Die Amtsärztin, die mir das Testergebnis mitteilte, war fassungslos über den ganzen Ablauf.“