Landwirte: Wetter erfordert Nerven
Erntebilanz im Kreis Olpe
- Kreis Olpe, 29.09.2016

Kreis Olpe. Einen unberechenbaren Verlauf nahm die Gras- und Getreideernte im Kreis Olpe in der Saison 2016. „Regen und Sonne wechselten ständig ab – das erforderte Nervenkraft und oft spontanes Handeln“ resümiert Josef Geuecke, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, beim Erntegespräch auf dem Betrieb der Familie Schulte in Marmecke. „Insgesamt war es ein unter dem Durchschnitt liegendes Erntejahr“, so der Vorsitzende.

Und genau dieser häufige Regen machte auch der Getreideernte Probleme: Zum Zeitpunkt der Getreideernte verhinderten starke unwetterartige Regenfälle einen zügigen Ernteverlauf. Bilanz: Durch eine schlechte Körnerausbildung beim Getreide lagen die Erntemengen 10 bis 15 Prozent niedriger als im Vorjahr. Normalerweise steigt im Fall einer geringeren Ernte der Preis für das Getreide – in diesem Jahr aber nicht, weil es weltweit eine gute Ernte gab.
Josef Geuecke schließt seinen Bericht mit deutlichen Worten in Richtung Erntedankfest: „Wir sprechen hier im Sauerland immer über eine sehr gute, gute, oder weniger gute Ernte, aber nicht über Komplettausfälle oder Hungersnöte – dafür sagen wir auch in diesem Jahr wieder Danke.“ Aber: Die niedrigen Erzeugerpreise drücken die Stimmung der Bauernfamilien und führen inzwischen sogar vermehrt zur Aufgabe der Betriebe. „Wir haben für unser heutiges Erntegespräch Familie Schulte hier in Marmecke begeistern können, Ihnen einmal zu zeigen, wie direkt vor Ort eine Mutterkuhherde gehalten wird. Zudem ist Karin Schulte im Kreisvorstand der Landfrauen aktiv. Familie Schulte ist ein gutes Beispiel für die Vernetzung der Menschen vor Ort und für das von Bauern getragene Funktionieren von agilen Dorfgemeinschaften.“ (LP)
