Landrat Beckehoff schwärmt für den Kreis Olpe

39 Schüler und Lehrer bei Schüleraustausch am Berufskolleg


Am Berufskolleg des Kreises Olpe fand ein internationales Erasmus-Treffen statt. von s: Nils Dinkel
Am Berufskolleg des Kreises Olpe fand ein internationales Erasmus-Treffen statt. © s: Nils Dinkel

Seit Montag, 18. April, und noch bis einschließlich Freitag, 22. April, findet eine Projektwoche am Berufskolleg Olpe statt. Insgesamt sind 39 Schüler mit Lehrpersonal in das „Erasmus Transnational Meeting“ involviert, davon 15 Schüler und vier Lehrer des Berufskollegs. Die Besucher des Treffens kommen aus Italien, Kroatien, Schweden und Deutschland. Am Donnerstag, 21. April, begrüßte Landrat Frank Beckehoff die Teilnehmer im Forum der Schule.


In seiner Ansprache ging er auf Tourismus, Wirtschaft und erneuerbare Energien im Kreis Olpe ein. Zu Beginn entschuldigte sich das Oberhaupt des Kreises für seine schlechten Englisch-Kenntnisse und ließ seine Rede daher dolmetschen. „Meine Töchter sprechen fließend Englisch. Sie haben die ganze Welt bereist. Soweit habe ich es leider nicht geschafft“, sagte er. Der Kreis Olpe sei klein, aber fein. „Klein, weil er mit einer Bevölkerungszahl von etwa 135.000 Einwohnern der kleinste in NRW ist. Und fein beziehungsweise schön, weil es wunderschöne Landschaften und Wanderpfade gibt.“
"Jedes Auto in Europa trägt Kreis Olpe in sich"
90 Prozent der Flächen gehörten dem Sauerland-Naturpark Rothaargebirge an, viele mittelständische Firmen seien hier ansässig. Viele der großen Unternehmen seien im Familienbesitz, und kein Auto auf Europas Straßen sei ohne Teile aus dem Kreis Olpe unterwegs. Allein zwei Autoteilehersteller würden 12.000 Menschen weltweit beschäftigen. „Der Kreis Olpe schließt sich mit drei Nachbarkreisen zu Südwestfalen zusammen“, sagte Beckehoff. „Und der ist wirtschaftlich der erfolgreichste in NRW und gehört auch zu den erfolgreichsten deutschlandweit.“ Auch der Tourismus sei aus dem Kreis Olpe nicht wegzudenken, so Beckehoff. Es seien überwiegend Kurzzeit-Touristen, die für Tages- oder Wochenendbesuche in den Kreis kämen. „Gerne werden der Biggesee und die schönste Talsperre Deutschlands besucht oder die Atta-Höhle oder die Karl-May-Festspiele. Auch die Wanderrouten, der Rothaarsteig und der Sauerland-Höhenflug sind beliebt bei den Touristen“, sagte Beckehoff. Auch die Verkehrsanbindung beispielsweise ins Rheinland oder Ruhrgebiet sei gut.
Kroatisches Geschenk für den Landrat
Schulleiter Bernard Schmidt begrüßte den Landrat im Forum der Schule. Helena Bendic, kroatische Lehrerin, bedankte sich mit einem Geschenk bei Frank Beckehoff.
Nach der Begrüßung an der Schule ging es am Montag mit einer Stadtführung weiter. Auf dem Programm standen außerdem Ausflüge zum Windpark Hilchenbach oder zur "Gepa" in Wuppertal, dem größten europäischen Importeur fair gehandelter Lebensmittel und Handwerksprodukte südlicher Länder.
Dom-Besichtigung und Stadtbummel
Auch den Kölner Dom durften die deutschen, italienischen, kroatischen und schwedischen Austauschschüler besichtigen, wonach den Teilnehmern auch noch Zeit für einen Stadtbummel durch Köln blieb. Neben diesen Ausflügen fanden Workshops am Berufskolleg statt. So schrieben die Schüler einen Projektsong, setzten sich mit dem Thema „Fair gehandelte Lebensmittel“ auseinander, und auch zum Thema „erneuerbare Energien“ setzten sich die Schüler an den runden Tisch. Zum Thema erneuerbare Energien, die laut Beckehoff auch vermehrt in der Region zum Einsatz kommen sollen, hatte auch der Landrat Informationen: „In den kommenden Jahren wird es vermehrt erneuerbare Energien geben, die Windräder liefern sollen. Die Aufgabe liegt bei den Städten und Gemeinden.“ Dies führe jedoch zu vielen Diskussionen, vor allem in den kleinen Dörfern. „Viele sagen, dass unsere schönen Landschaften durch Windräder verschandelt werden“, sagte Beckehoff.
Gemeinschaftliche Freizeit-Aktivitäten
Zu den Schulaktionen der deutschen und ausländischen Schüler gehörte auch das Backen und Kochen mit frischen Produkten. „Viele deutsche Gerichte kennen die Austauschschüler nicht" sagte Ruth Schröder, Lehrerin am Berufskolleg. „In anderen Ländern gibt es ganz andere Essgewohnheiten." Deswegen sollten die Gäste mitkochen und das Frühstück vorbereiten, so Schröder. Bevor es nach Hause ging, stellten die Gruppen ihre Workshop-Ausarbeitungen vor. Die Schüler der Berufskollegs waren während der Woche vom regulären Unterricht befreit. Nach der Schule traf sich die Austauschgruppe noch zum Grillen bei einer Gastfamilie. Auch ein Shopping-Bummel durch Siegen und ein Besuch des Biggesees standen neben den Schulveranstaltungen an.
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Landrat Beckehoff schwärmt für den Kreis Olpe
Für die Schüler aus Italien, Schweden und Kroatien war es der erste Deutschland-Besuch. Untergebracht waren sie in Gastfamilien der deutschen Mitschüler. Landrat Beckehoff wünschte der Gruppe einen schönen Restaufenthalt und eine gute Heimfahrt. Der nächste Schüleraustausch findet im September statt. Dann geht es für die Schüler und Lehrer nach Kroatien. Im Februar kommenden Jahres werden auch Schüler und Lehrer des Berufskollegs des Kreises Olpe nach Schweden reisen.
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