„Ländlicher Raum braucht Landwirte und Milchvieh"
- Kreis Olpe, 03.06.2016

Der Bund wird die Milchbauern mit einer Finanzspritze in Höhe von rund 100 Millionen Euro unterstützen. Das wurde beim sogenannten Milchgipfel“ Anfang der Woche im Landwirtschaftsministerium beschlossen. Der heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Heider (CDU) begrüßte die Beschlüsse.


„Hinter die Fichte geführt"
„Der Milchpreis ist im Keller und vergangenen Montag war der „Milchgipfel“ beim Bundeslandwirtschaftsminister Topthema in allen Medien. Steuererleichterungen, Kredite und höhere Zuschüsse zur Unfallversicherung waren das Ergebnis. 100 Mio € plus X für die Bauern wurde Minister Schmidt zitiert. Hilft dieses Programm wirklich den Bäuerinnen und Bauern?
Nein, tut es nicht. Es ist weniger als der Tropfen auf den heißen Stein. 100 Mio € sind ca 1.400€ pro Milchbetrieb. Das reicht vielleicht für eine Woche länger überleben. Handel und Molkereien haben gleichzeitig angekündigt, nicht gegen den „Markt“ für gerechtere Preise sorgen zu wollen. Das kann es aber doch nicht sein. Die Menge muss runter, um drei, vielleicht fünf Prozent. Dann steigt auch der Preis wieder. Und Landwirte, die sich nicht an die Mengenreduzierung halten, sollten Strafe zahlen. 10% weniger Kraftfutter füttern, senkt die Kosten und Menge – und reduziert nebenbei noch die Inanspruchnahme von Futtermitteln aus z.B. Südamerika. Und die Verbraucher sollten den reduktionswilligen Landwirten endlich beispringen und sie politisch unterstützen.
Und noch etwas: Milchgipfel hieß das ganze, doch Bauern waren nicht dabei. BDM oder AbL waren nicht geladen, nur die Funktionäre des Bauernverbandes, die auch in den Aufsichtsräten der Molkereien sitzen. Und sich dort über niedrige Einkaufspreise freuen. Sie verkünden schon seit Jahrzehnten das Credo des „Wachse oder Weiche“ und haben überhaupt kein Interesse an einem Kurswechsel. Liebe Bäuerinnen und Bauern, lasst euch nicht von „euren“ Verbandsfunktionären hinter die Fichte führen. Geht auf die Straße. Verbündet euch mit den Verbrauchern, reduziert gemeinsam die Milchmenge und bringt eure Kündigung zum DBV. Wer den ländlichen Raum mit Milchviehbetrieben und bäuerlicher Landwirtschaft z.B. im Sauer- oder Siegerland erhalten will, wird dies nicht mit diesem Bauernverband erreichen."
Gregor Kaiser
Lennestadt
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