L687 bleibt Gefahrenschwerpunkt

Kommission: Maßnahmen an ehemaligen Unfallschwerpunkten führen ansonsten zu positiver Entwicklung


 von Symbol Sven Prillwitz
© Symbol Sven Prillwitz

Im März kam die Unfallkommission des Kreises Olpe zur jährlichen Vorher-Nachher-Untersuchung der Unfallhäufungsstellen zusammen. Bei der Konferenz im Olper Polizeigebäude unter der Leitung von Heinz Kirchhoff, Leiter Fachdienst Straßenverkehr des Kreises Olpe, analysierte die Expertenrunde die umgesetzten Maßnahmen an den Unfallhäufungsstellen der Jahre 2013 und 2014 – und sprach mit einer Ausnahme von einer positiven Entwicklung.


So sei die Unfallhäufungsstelle auf der B 517 in Höhe der Ortschaft Eichacker in Kirchhundem erfolgreich entschärft worden. Allein im Jahr 2014 waren dort sechs Verkehrsunfälle mit einem verletzten Verkehrsteilnehmer und Sachschäden in Höhe von ca. 20.000 Euro zu verzeichnen gewesen. In allen Fällen war die Unfallursache unangepasste Geschwindigkeit. Die Unfallkommission im Kreis Olpe beschloss Ende 2014 eine Fahrbahndeckensanierung und den Aufbau einer stationären Geschwindigkeitsmessanlage. Die Oberflächensanierung erfolgte im Oktober 2014, die „Blitzsäule“ ist seit September 2015 in Betrieb. Anschließend habe es in diesem Bereich, so die Kommission, nur noch einen Sachschadenunfall gegeben, der nicht auf überhöhte Geschwindigkeit, sondern auf Unachtsamkeit zurückzuführen war.
Als weitere Unfallhäufungsstellen wurde der Straßenabschnitt im oberen Bereich der L 687 zwischen Rönkhausen und Wilde Wiese (Kilometer 4,3 bis 4,6) zu den Akten gelegt. Dort ereigneten nach Angaben der Kommission sich allein in den Monaten März bis November 2014 acht zum Teil schwere Motorradunfälle mit vier Verletzten und ca. 35.000 Euro Sachschäden. Auch stellte sich bei allen Verkehrsunfällen unangepasste Geschwindigkeit als Unfallursache heraus. Daraufhin wurden hier in den Kurvenbereichen weitere Richtungstafeln sowie Unterfahrschutz an den Leitplanken montiert. Im September 2014 wurden Rüttelstreifen auf der Fahrbahn aufgebracht. Nach Umsetzung der Maßnahmen habe sich in dem genannten Bereich der L 687 nur noch ein leichter Sachschadenunfall ereignet, bei dem sich zwei Lkw bei Schneeglätte im Gegenverkehr streiften. Kopfschmerzen bereitet den Verkehrsexperten jedoch nach wie vor die Gesamtstrecke der L 687 zwischen Rönkhausen und Wilde Wiese. Auf der gesamten Strecke nämlich kam es im Jahr 2014 zu 15 Verkehrsunfällen (elfmal waren Motorradfahrer beteiligt) mit fünf Schwer- und einem Leichtverletztenverletzten, einem Leichtverletzten und ca. 57.000 Euro Sachschäden. Bei 11 Unfällen waren Motorradfahrer beteiligt.
L687: 15 Schwere Unfälle in 2015
Trotz Einrichtung von Rüttelstreifen, einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h sowie eines Überholverbots und Kennzeichnung als Unfallstrecke gingen die Unfälle auf der Gesamtstrecke im Jahr 2015 nicht zurück. Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Motorradfahrern verringerte sich zwar auf sieben, dennoch ereigneten sich im gesamten Jahr wieder 15 zum Teil schwere Verkehrsunfälle. Mitte 2015 wurden bereits weitere Rüttelstreifen im Bereich der sogenannten „Applauskurve“ aufgebracht. Die Unfallkommission will die Situation auf der L 687 weiter intensiv beobachten und nach einer eingehenden Analyse über weitere Maßnahmen nachdenken. Straßenbauliche Maßnahmen hätten dagegen an folgenden Einmündungen, die als Unfallschwerpunkte bekannt gewesen seien, für eine Entschärfung der Gefahrensituation gesorgt: • Hollenbocker Straße / Hülschotter Straße in Finnentrop-Heggen • Bruchstraße / Droste-Hülsoff-Straße in Olpe • Benolper Straße / Gerberstraße in Drolshagen Auch die Straßenabschnitte auf der B 236 in Höhe des Bahnübergangs bei den Kalkwerken in Grevenbrück und auf der K 7 (Wilhelmshöhe) zwischen Grevenbrück und St. Claas seien mittlerweile entschärft worden.
80 Gefahrenstellen erfolgreich entschärft
„Es ist eine ständige Aufgabe der Unfallkommission des Kreises Olpe, Verkehrssicherheit zu produzieren. Dabei sollen regelmäßige Analysen, Besprechungen, Ortstermine und die jährliche Vorher-Nachher-Untersuchung dazu führen, dass weniger Verkehrsunfälle geschehen. Dass uns dies im Kreis Olpe besonders gut gelingt, zeigt sich daran, dass in den vergangenen Jahren nahezu 80 Unfallhäufungsstellen entschärft wurden, “ betonte Heinz Kirchhoff in seiner diesjährigen Stellungnahme. Vertreten sind in dem Gremium unter der Federführung der Kreisverwaltung die Verkehrsexperten der Städte und Gemeinden im Kreis Olpe, der Bezirksregierung Arnsberg sowie der Straßenbaulastträger und der Polizei. Die Kommission untersucht Unfallursachen, wenn die Polizei bei der Auswertung feststellt, dass an ein und derselben Stelle immer wieder gleichgelagerte Unfälle passieren. Die Unfallkommission arbeitet Maßnahmen aus, um weitere Verkehrsunfälle an den Häufungsstellen zu verhindern. (LP)
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