Kreisumlage: Die Bürgermeister schlagen Alarm
Gemeinsame Stellungnahme zu „besorgniserregender Entwicklung“
- Kreis Olpe, 16.12.2016
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion

Kreis Olpe. Das Zähneknirschen auf kommunaler Ebene war in den vergangenen Monaten bereits deutlich vernehmbar. Jetzt schlagen die sieben Städte und Gemeinden des Kreises Olpe Alarm: Wegen der neuerlichen Erhöhung und der insgesamt „äußerst besorgniserregenden Entwicklung“ der Kreisumlage sehen die Kommunen ihre Haushalte und Handlungsfähigkeit mittelfristig gefährdet. In einem gemeinsamen Schreiben an Landrat Frank Beckehoff fordern die Bürgermeister eindringlich einen zeitnahen konstruktiven Dialog zwischen Kreis und Kommunen.

Genau das sei aber zu befürchten, weil die Kreisumlage – laut mittelfristiger Finanzplanung des Kreises – bis 2020 weiter erhöht werden soll auf dann 112,3 Millionen Euro. Damit habe sich die Belastung der Kommunen für die Umlage seit 2004 mehr als verdoppelt. Weil zusätzlich „große geopolitische Risiken“ als Unsicherheitsfaktor hinzukämen und eine Bedrohung für Konjunktur und Steuererträge auch auf kommunaler Ebene darstellten, könne jederzeit ein „Flächenbrand in den Etats der kreisangehörigen Städte und Gemeinde“ ausbrechen, fürchten die Bürgermeister. Dass zudem die Ausgleichsrücklage des Kreises „nur noch in geringer Höhe“ beansprucht werden dürfe und auch die Ausgleichrücklage des Landschaftsverbandes bald aufgebracht sei, werde sich ebenfalls auf die Städte- und Gemeindenkassen auswirken – und zwar „in voller Höhe“.

Aus diesem Grund erneuern die Bürgermeister ihre Kritik an den Kosten für die Feierlichkeiten zum 200-jährigen Jubiläum des Kreises. Auch der Anstieg der Personalaufwendungen in der Kreisverwaltung auf fast 36 Millionen Euro im kommenden Jahr sei nicht nachvollziehbar, zumal die Kommunen sich aus wirtschaftlichen Gründen trotz erhöhten Arbeitsaufwands bei der Neubesetzung von Stellen zurückhielten. Dass der geplante Kooperationsvertrag mit der Platin Scala – und damit ein weiterer Kostenfaktor für den Kreishaushalt – mittlerweile vom Tisch ist, begrüßen die Bürgermeister.
Die gemeinsame Stellungnahme haben neben Landrat Frank Beckehoff auch die Kreistagsabgeordneten und die Fraktionen der Städte und Gemeinden erhalten.
