Kreishandwerkerschaft und IHK veröffentlichen Umfrageergebnisse zum Azubiticket
Streckenangebot optimierungsbedürftig
- Kreis Olpe, 16.10.2019

Kreis Olpe/Siegen. Die meisten Ausbildungsbetriebe in der Region sehen laut IHK Siegen einen Ausbau des ÖPNV-Angebotes als Voraussetzung für einen Erfolg des Azubitickets. Drei von vier Unternehmen seien der Auffassung, dass zunächst das Streckenangebot ausgebaut werden müsse.

Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd stellte gemeinsam mit IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener und Klaus Fenster, Leiter des Geschäftsbereiches Berufliche Bildung bei der IHK, die Umfrageergebnisse der Öffentlichkeit vor. Zwar meldet fast jeder dritte Betrieb (32 Prozent) ein hohes Interesse seiner Auszubildenden an dem neuen Angebot.
Allerdings: Die Mehrheit der Auszubildenden (64 Prozent) habe nach Einschätzung der Unternehmen ein nur geringes oder gar kein Interesse. Als Gründe hierfür werden eine schlechte Erreichbarkeit sowie eine unzureichende zeitliche Abdeckung und lange Wartezeiten genannt. Mehr als ein Drittel der Betriebe (34 Prozent) schätzt die eigene Erreichbarkeit mit dem ÖPNV als schlecht oder sehr schlecht ein.

Das Land NRW fördert das verbundweite Ticket in Westfalen 2019 und 2020 mit 6,5 Millionen Euro. Hinzu kommt eine Förderung für das landesweit gültige Zuschlagsticket „NRWupgrade“ im selben Zeitraum in Höhe von knapp 7 Millionen Euro. Ärgerlich sei, dass in unserer Region nicht zunächst die bestehenden Defizite in der Anbindung behoben würden. So werde der erste Schritt vor dem zweiten getan.
Dabei zeigen die Umfrageergebnisse, dass die heimischen Unternehmen für das Instrument durchaus aufgeschlossen sind. Eine Mehrheit der Betriebe (59 Prozent) findet es sinnvoll, das Azubiticket sowohl in Ballungsräumen als auch in ländlichen Regionen umzusetzen. 43 Prozent der befragten Betriebe sind bereit, sich an den Kosten für das Ticket zu beteiligen. Sie verbinden damit nach eigenem Bekunden die Hoffnung, nicht nur die Mobilität der Auszubildenden, sondern auch die Attraktivität des eigenen Unternehmens in der öffentlichen Wahrnehmung zu steigern. „Offensichtlich stößt das Instrument auf wachsende Sympathie“, erläutert Klaus Fenster.
