Kreis Olpe mahnt an: Der Biomüll ist zu „dreckig“
Flächendeckende Kontrollen angekündigt
- Kreis Olpe, 27.08.2018
- Von Nils Dinkel
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Kreis Olpe. Der Biomüll im Kreis Olpe ist zu dreckig und stellt den ZAKO (Zweckverband Abfallwirtschaft im Kreis Olpe) sowie das Olper Entsorgungszentrum vor Probleme. Oftmals muss Plastik aus dem Müll gefischt werden. Ab sofort soll härter durchgegriffen werden.
Gerade der Störstoff Kunststoff sei sehr leicht. Laut gesetzlicher Toleranzgrenze könnten diese laut Lippross sogar im Kompost verbleiben, die Kunden lehnen Chargen mit Fremdstoffen jedoch ab. „Und allzu umweltfreundlich ist das auch nicht“, mahnt Lippross an. Es sei sehr aufwändig, gerade feine Plastikteile herauszufiltern, und bedürfe mehrerer Prozesse. Bereits beim Kompostiervorgang selbst wird die erste Sortierung vorgenommen, bei der Störstoffe abgesaugt werden.
Der Toleranzbereich für Störstoffe liegt bei einem Prozent. Laut Remm sind es drei bis fünf Prozent. „Es ist schwierig Zahlen festzumachen. Die Sortierung geht nur händisch.“ Es seien verschiedene Gruppen auszumachen, die für verunreinigten Biomüll sorgen. „Häufig sind es organische Stoffe, wie etwa Blumentöpfe. Andererseits landen oft Verpackungseinheiten wie Zitronennetze im Biomüll. Teilweise entsorgen die Verbraucher aber auch ganze Hausmüllbehältnisse hierüber. Auch Autobatterien und andere sperrige Abfälle landen bei uns“, so Remm.
In Summe seien das 800.000 Euro Mehraufwand. „Wenn sich das nicht bessert, müssen wir die Kosten auf die Verbraucher abwälzen“, so Melcher. Zudem sei laut dem gesetzlichen Auftrag alles daran zu setzen, den Müll zu verwerten.
„Die finanzielle und ökologische Dimensionen sollten alle zum Nachdenken bewegen“, sagt Melcher. Sollten die Maßnahmen erneut nicht greifen, soll in der Verbandsversammlung über weitere Maßnahmen diskutiert werden. Als Trennmittel empfiehlt das Olper Entsorgungszentrum beispielsweise eine Zeitung oder auch eine Papiertüte. Diese seien mittlerweile auch im Discounter erhältlich.