Krankenhausreform: „Klinikstandort Attendorn muss gesichert werden“

Nezahat Baradari zu Besuch in der Helios Klinik


Tauschten sich zu den Herausforderungen der Krankenhausreform aus (von links): Prof. Dr. Hubert Zirngibl, Dr. Oksana Prajzel, Prof. Dr. Atilla Yilmaz, Nezahat Baradari und Christian Pospischil. von Helios Klinik Attendorn
Tauschten sich zu den Herausforderungen der Krankenhausreform aus (von links): Prof. Dr. Hubert Zirngibl, Dr. Oksana Prajzel, Prof. Dr. Atilla Yilmaz, Nezahat Baradari und Christian Pospischil. © Helios Klinik Attendorn

Attendorn. Die Krankenhausreform sorgt derzeit für Unruhe in deutschen Krankenhäusern – so auch im Kreis Olpe. Aus diesem Grund besuchte die SPD-Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari jetzt die Helios Klinik Attendorn.


Die Gesundheitspolitikerin und Ärztin aus dem Kreis Olpe traf sich unter anderem mit Klinikgeschäftsführerin Dr. Oksana Prajzel, dem Ärztlichen Direktor Dr. Manfred Kemmerling, Prof. Dr. Atilla Yilmaz, Chefarzt der Kardiologie, sowie Prof. Dr. Hubert Zirngibl, Senior Consultant Helios Kliniken Region West. Anwesend war auch Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil.

Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die wirtschaftliche Situation und mögliche Auswirkungen der geplanten Krankenhausreform und der Krankenhausplanung des Landes NRW auf die Helios Klinik in Attendorn.

Aktuelle Lage positiv

Prajzel erläuterte, dass die aktuellen Wirtschaftsdaten insgesamt positiv seien. „Struktur und Qualität sind intakt“, betonte sie. Ihre Sorge: Die veränderte Gesetzeslage durch die Krankenhausreform und die aktuellen Verhandlungen im Rahmen der Krankenhausplanung des Landes könnten auch für eigentlich gut aufgestellte Kliniken Risiken bergen, die nicht leicht zu kalkulieren sind.

Aktuell werden den Häusern in Nordrhein-Westfalen Leistungsgruppen zugewiesen. Genau hier liegt der Knackpunkt: Nach einem Votum der Krankenkassen sind sechs Leistungsgruppen der Helios-Klinik Attendorn „im Dissens“ und fünf davon sollen künftig nicht mehr erbracht werden. Die Klinik sieht darin eine Gefährdung der medizinischen Versorgung in der Region, die Standortsicherung wäre dann nur noch auf einem Minimalniveau gewährleistet.

Dr. Prajzel und ihre Kollegen befürchten, dass der Wegfall dieser Leistungen dazu führen könnte, dass die Klinik weniger frequentiert wird. Das könnte die Klinik als Ganzes gefährden. Ein Szenario, das auch Baradari und Pospischil nicht akzeptieren wollen: „Der Klinikstandort Attendorn muss gesichert werden. Die Landesregierung hat versprochen, dass die Krankenhausreform nicht zulasten von Krankenhäusern im ländlichen Raum gehen soll.“

Widerspruch eingelegt

Laut Helios Attendorn beruhen die Ablehnungen der Krankenkassen allein auf einer Fallzahlberechnung, die nur den Kreis Olpe berücksichtigt. Da Attendorn aufgrund seiner Lage im Kreis Olpe auch Patienten aus dem Märkischen Kreis und dem Hochsauerlandkreis behandelt, sei von einer höheren Patientenzahl auszugehen.

Das Krankenhaus hat bereits Widerspruch gegen das Votum bei den Krankenkassen eingelegt. Baradari versprach, auf verschiedenen Ebenen auf die Situation in Attendorn aufmerksam zu machen.

Artikel teilen: