Konzepte mit Zukunft für Südwestfalen

Jugendkonferenz „Utopia“


Rund 30 Teilnehmer entwickelten Konzepte für die Zukunft Südwestfalens. von Stephan Müller/ Südwestfalen Agentur
Rund 30 Teilnehmer entwickelten Konzepte für die Zukunft Südwestfalens. © Stephan Müller/ Südwestfalen Agentur

Südwestfalen/Kreis Olpe. Vom Veranstaltungskalender für Südwestfalen über ein „bedingungsloses Dorfeinkommen" bis hin zum „Digital Education Center“: Bei der Jugendkonferenz „Utopia Südwestfalen", die nun zum 4. Mal stattfand, haben am Wochenende in Winterberg rund 30 junge Menschen Konzepte für die Zukunft Südwestfalens entwickelt. Politik, Kommunen und Wirtschaft waren ganz Ohr - und von den Vorschlägen begeistert.


„Das ist eine sehr spannende Idee. Die sollten Sie mitnehmen in die Regionale 2025," empfahl NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach, nachdem ihr die jungen UTOPiA-Teilnehmer ihre Idee eines „Digital Education Centers" erläutert hatten. Dabei soll es sich um einen Ort handeln, an dem Lehrpersonal und Schüler qualifiziert werden für den Umgang mit und den Einsatz von digitalen Hilfsmitteln.

Auch die Grundidee für die Plattform „Woltika - eine Wolke voller Möglichkeiten" entwickelten die Utopisten. Die Plattform bietet Schülern eine passgenaue Möglichkeit, um Praktika, Schnuppertage und Besichtigungen in Betrieben der Region zu finden und Lehrern wiederum unter anderem die Gelegenheit, Fachpersonal aus Unternehmen für einen Besuch in der Klasse für unterrichtsrelevante Inhalte zu gewinnen.
Fünf zentrale Themen
Im Rahmen des „Utopia“-Wochenendes hatten sich rund 30 junge Menschen aus ganz Südwestfalen mit den Vorzügen und Problemstellungen der Region auseinandergesetzt. Aus den Themenbereichen der Regionale 2025 filterten sie ihre fünf wichtigsten heraus: Mobilität, digitale Bildung, digitale Kompetenzlandschaft, „Wir in Südwestfalen“ und digitale Mitten. Die Utopisten schufen in Gruppen Projektideen und stellten sie schließlich am zweiten Tag im Starthaus1 an der Winterberger Bobbahn vor.

Kommunale und politische Vertreter waren ebenso neugierig auf die Ergebnisse wie die Südwestfalen-Beauftragten als Vertreter aus den Kreisen, Touristiker und auch Vertreter der Sparkassen in Südwestfalen, die „Utopia“ finanziell unterstützen. Sie hörten sich zunächst die Ideen der Utopisten an und tauschten sich im Anschluss in kleiner Runde im persönlichen Gespräch direkt mit ihnen aus.
Kalender und „bedingungsloses Dorfeinkommen“
Unter anderem über einen zentralen Veranstaltungskalender für Südwestfalen, den sich die „Utopia“-Teilnehmer erhoffen - und der nicht nur bei Winterbergs Bürgermeister Werner Eickler Zustimmung erfuhr. Um die Anreise zu den Events dieses Kalenders machte sich eine andere Gruppe Gedanken. Mit einem autonomen Fahrzeug, das Flexibilität erlaubt und sich ggfs. auch kombinieren lässt mit Einkaufsmöglichkeiten, soll es gehen.

Hinter dem Projekt „Bedingungsloses Dorfeinkommen" wiederum steckt der Ansatz eines Multifunktionsgebäudes im Dorf, das Co-Working-Space, einen sozialen Treffpunkt, ein Café und weitere Optionen erlaubt und Generationen verbindet.
„Hervorragende Idee" - Zuspruch für Einfälle der Utopisten
„Wie intensiv diskutiert und gearbeitet wurde, das hat mich schon beeindruckt", sagte Tobias Brömme, Projektmanager für „„Utopia“ bei der Südwestfalen Agentur. „Es war anstrengend für die Teilnehmer, hat sich aber gelohnt. Denn hier sind wirklich kreative Ideen geboren worden. Wir werden sie jetzt an die Kommunen weiterleiten, um einen konkreten Anstoß für Projekte in der Regionale 2025 zu geben, mit der wir Zukunft für die nachfolgenden Generationen schaffen wollen."

Dazu gehört auch die Idee eines Lkw-Sharings, um Kosten für Unternehmen, Logistiker und Speditionen zu senken und Leerfahrten zu minimieren. Dr. Karl Schneider, Landrat des Hochsauerlandkreises, gab zwar zu bedenken, dass „noch einige rechtliche Gründe beachtet werden müssten". Er bezeichnete die Idee aber „hervorragend" und „sehr reizvoll."
Junge Menschen in Entscheidungen einbinden
„Utopia“ zeigt als bundesweites Modellprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in den nächsten Jahren beispielhaft, wie junge Menschen in regionale Entscheidungsprozesse, z.B. im Rahmen der Regionale 2025, erfolgreich eingebunden werden können. Der Auftakt in Südwestfalen ist gemacht.

„Die Teilnehmer waren engagiert und haben spürbar Lust, weiter an ihren Ideen zu arbeiten und regionale Entwicklung zu gestalten. Das wollen wir fördern", sagte „Utopia“-Projektmanager Brömme.
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