Konservative Werte als Impfstoff gegen Beliebigkeit

CDU stellt Matthias Heider erneut als Bundestagskandidaten auf


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Dr. Matthias Heider. von s: Susanne Mewes / Büro Heider
Dr. Matthias Heider. © s: Susanne Mewes / Büro Heider

Berlinghausen/Kreis Olpe. DDie CDU-Kreisverbände Olpe und Märkischer Kreis haben Dr. Matthias Heider am Donnerstagabend, 27. Oktober, erneut als Kandidaten für die Bundestagswahl 2017 aufgestellt. In der Dorfhalle in Berlinghausen entfielen rund 98 Prozent der Stimmen auf Heider.


Zuvor hatte der Lüdenscheider mit einer engagierten Rede die Erfolge seiner Politik für das Sauerland hervorgehoben und mit konservativen und ordnungspolitischen Positionen bei den Zuhörern für sich geworben. Zunächst hob Heider die Investitionen des Bundes in die Infrastruktur des Sauerlandes hervor. Der Bundesverkehrswegeplan werde sich wie ein kleines Konjunkturprogramm für das Sauerland entwickeln, prognostizierte er. Den sechsspurigen Ausbau der A45 zwischen Lüdenscheid und Wenden lasse sich der Bund 1 Milliarde Euro kosten. „Wir machen damit unsere Straßen fit für die nächsten 50 Jahre“, lobte Heider die Entscheidung. Auch in den Breitbandausbau in der Region investiere der Bund. Bislang seien bereits ca. 5,4 Millionen Euro Bundesmittel in seinen Wahlkreis geflossen.
 von s: Susanne Mewes / Büro Heider
© s: Susanne Mewes / Büro Heider
Großer Applaus brandete in der gut gefüllten Dorfgemeinschaftshalle in Drolshagen-Berlinghausen auf, als Matthias Heider in seiner Vorstellungsrede auf seine Positionen zur Flüchtlingskrise und zu den Euro-Nothilfen verwies. Er habe 2015 gegen die Griechenland-Hilfen gestimmt, weil er glaube, dass die volkswirtschaftlichen Möglichkeiten Griechenlands begrenzt seien und die Selbststeuerungsfähigkeit des Landes herabgesetzt sei. „Ein Schiff mit Maschinenschaden lässt man nicht mehr aufs offene Meer hinaus fahren, man zieht es aufs Trockene, repariert gründlich und dann geht’s weiter“, rief Heider den 108 Christdemokraten zu.
Lobende Worte aus Ostwestfalen
Gastredner Ralf Brinkhaus, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Union aus Ostwestfalen, unterstrich in seiner Rede: „Matthias ist das ordnungspolitische Gewissen unserer Fraktion. Er achtet beim Wettbewerbsrecht sehr genau auf die Einhaltung der Spielregeln in der sozialen Marktwirtschaft.“ Heider werde daher in der Bundestagsfraktion der Union dringend gebraucht.

Auch bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise punktete Heider mit konservativen Positionen. Wer um Leib und Leben fürchten müsse, dem werde in Deutschland Schutz geboten. „Wer aber nur wirtschaftliche Verbesserung der eigenen Lage sucht oder aus persönlichen Gründen kommt, den müssen wir auf einen anderen Weg nach Europa verweisen“, forderte Heider.
Kritik an Abschiebepraxis
Für Heider geht es erkennbar nun darum, wie mit den Flüchtlingen umgegangen wird, die bereits in Deutschland sind. Die Integrationsanstrengungen für Flüchtlinge mit Bleibeperspektive seien hervorragend. In NRW gebe es aber auch 40.000 vollziehbar ausreisepflichtige Flüchtlinge. Er kritisierte die zögerliche Abschiebepraxis der Landesregierung in NRW und verwies auf die Vielzahl von Einspruchsmöglichkeiten, die sich Asylbewerbern bei Ablehnungsbescheiden böten. „Wir drohen uns zu verheddern. Wir brauchen eine weitere Straffung des Asyl-Verfahrens“, so Heider.
 von s: Susanne Mewes / Büro Heider
© s: Susanne Mewes / Büro Heider
Generell will der 50 Jahre alte promovierte Jurist in Berlin den Blick stärker auf den Markenkern der Union zu lenken. „Uns droht, dass wir unsere konservativen Stammwähler verlieren, weil wir uns zu weit über die Mitte hinaus wagen.“ Wertkonservativ zu sein, sei keine Krankheit, so Heider, „es ist der einzige Impfstoff, der zu jeder Zeit und bei jeder Herausforderung davor, schützt in die Beliebigkeit abzudriften.“

Dieser Satz schien vielen der anwesenden Christdemokraten aus dem Herzen zu sprechen. Von 108 anwesenden Mitgliedern stimmten 106 für Heider, zwei stimmten mit „Nein“, ein Ergebnis von 98 Prozent.
Zur Person
Seit 2009 ist Heider Mitglied des Deutschen Bundestags und gehört sowohl dem Ausschuss für Wirtschaft und Energie als auch dem Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union an, letzteres als stellvertretendes Mitglied. Den Christdemokraten schloss er sich 1983 an. Seit 2012 ist Heider Mitglied des NRW-Vorstands der CDU, seit 2014 zudem Mitglied des Vorstands der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Der Familienvater (ein Sohn) und promovierte Jurist wurde 1966 in Lüdenscheid (Märkischer Kreis) geboren.
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