Kommunal- und wirtschaftspolitischer Austausch im Kreis Olpe

Regionalstudie


Symbolfoto. von Pixabay.com
Symbolfoto. © Pixabay.com

Kreis Olpe. Unter dem Motto „Eine starke Wirtschaft braucht starke Kommunen und umgekehrt“ hat der Arbeitgeberverband (AGV) für den Kreis Olpe Landrat Theo Melcher, den Kreisdirektor Philipp Scharfenbaum sowie die Bürgermeister der Städte und Kommunen im Kreis Olpe zum gemeinsamen kommunal- und wirtschaftspolitischen Austausch eingeladen.


Hintergrund war die anlässlich der zweiten Hälfte der kommunalpolitischen Legislaturperiode vorgelegte erneute Regionalstudie des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln (IWConsult). Gemeinsam diskutierten Christopher Mennekes, Arndt G. Kirchhoff sowie Thorsten Holzhäuser die auf den Kreis Olpe bezogenen Erkenntnisse dieser Studie mit Landrat, Kreisdirektor sowie den Bürgermeistern.

Die Studie, die erstmals 2020 ausgeführt wurde und nun aktualisiert worden ist, untersucht anhand 17 verschiedener Indikatoren die Standortbedingungen sowohl in der Bestands- als auch in der Entwicklungsperspektive der jeweiligen Kreise.

Zudem stellt sie diese in einem vergleichenden Ranking der verschiedenen Kreise in Nordrhein-Westfalen dar. Anhand der Themenbereiche Wirtschaft, Wohnen, Arbeiten und Lebensqualität wurden dafür ausgewählte Indikatoren wie beispielsweise die Gewerbesteuerhebesätze, der Wohnungsneubau, die Beschäftigungsrate von Frauen oder die Kaufkraft untersucht.

Austausch über Erkenntnisse

Gerade durch die Neuauflage der Studie konnte sich alle Beteiligten gemeinsam über die jeweiligen Entwicklungen von der ersten zur jetzigen Studie austauschen. Laut der aktuellen Studie zeichnet sich der Kreis Olpe durch eine patentstarke solide und damit innovative Wirtschaft, eine hohe Attraktivität für ältere Beschäftigte, eine junge Einwohnerstruktur sowie eine hohe Kaufkraft aus.

Aber es läuft nicht alles rund im Kreis Olpe: So bestehen laut AGV im Hinblick auf die gewerbliche Breitbandversorgung, die verhältnismäßig geringe Anzahl an Baugenehmigungen, den Wohnungsneubau und die heterogen Ärzteversorgung auch Optimierungspotenziale. Gerade bezüglich der Ärzteversorgung zeichneten sich zwischen den einzelnen Kommunen des Kreises Olpe hinsichtlich der Arztpraxendichte große Unterschiede ab.

Die Gewerbesteuerhebesätze der Kommunen im Kreis Olpe liegen laut AGV mit einer Ausnahme auf einem gegenüber Nordrhein-Westfalen unterdurchschnittlichem Niveau. Baugenehmigungen sowie Wohnungsneubau wiesen im Vergleich zum für die erste Studie relevanten Erhebungsjahr 2018 gegenüber 2021 geringe oder negative Wachstumsraten auf, hier muss laut AGV dringend nachgesteuert werden.

Aktuelle Preise verhindern stärkere Beteiligung

Auch hier zeige sich, dass die Vorgaben der Flächennutzungsplanung hier gewisse Grenzen setzen. Darüber hinaus könnten die Kommunen nur bedingt in Konkurrenz zur freien Wirtschaft im Wohnungsneubau tätig werden. Die aktuellen Preise verhinderten eine stärkere Beteiligung.

Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Arbeits- und Fachkräftesituation muss laut AGV jedoch eine entsprechende Infrastruktur für zugezogenen Arbeitskräften vorhanden sein. Hier geht es neben den Fragen von bezahlbarem und vorhandenem Wohnraum auch um Fragen der Kinderbetreuung sowie der Ärzteversorgung.

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