„Kölsch Connection“: eine rasante Erfolgsgeschichte

Eine der fleißigsten Karnevalsbands im Kreis Olpe


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Mit Andreas Wurm (3. von rechts) hat "Kölsch Connection"nun auch einen Bassisten. von Nils Dinkel
Mit Andreas Wurm (3. von rechts) hat "Kölsch Connection"nun auch einen Bassisten. © Nils Dinkel

Lennestadt/Kreis Olpe. Erst kürzlich fiel der Startschuss für die fünfte Jahreszeit. Mittendrin und auf der Bühne: die Band „Kölsch Connection“, eine der fleißigsten heimischen Karnevalsbands, spezialisiert auf Cover der Schunkelmusik vom Rhein. Nach einem Auftritt auf dem „Alten Markt“ in Attendorn bei den „Kattfillern" am närrischen Feiertag 11. November folgte ein weiterer großer Gig bei der „Jetzt geht’s los Party“ in Grevenbrück. In der finalen Phase des Karnevals im kommenden Jahr stehen dann binnen weniger Tagen etwa 20 Auftritte für Sänger Christian Korte, Keyboarder Thomas Blume, Schlagzeuger Thomas Blume sowie die Gitarristen Martin Segler und Kallo Schmittgens an. Neu verstärkt außerdem Andreas Wurm die Band am Bass. LokalPlus hat die Band getroffen.


„Wichtig war uns, jemanden zu finden, der komplett hinter dem Karneval steht. Er sollte Bock auf kölsch haben. Denn nur so kann man es auch verkaufen. Und kölsch ist aktuell im Trend. Gefragt und beliebt“, sagen die Musiker. Mit Andreas Wurm fand die Gruppe schließlich jemanden, der diese Kriterien erfüllt.

Die Band „Kölsch Connection“ hat sich im Jahr 2015 gegründet und damals stilecht am 11. November den ersten Auftritt gespielt. Es sollte der Auftakt für eine Erfolgsgeschichte sein und der Türöffner zu zahlreichen weiteren Konzerten. Und auch andere Faktoren passten. „Direkt am Anfang spielten wir unter anderem beim Kreiskarneval in Grevenbrück, wo wir bei vielen Vereinen auf uns aufmerksam machen konnten. Und wir haben einen Draht zu vielen Karnevalsvereinen und –gesellschaften. Wir fingen nicht bei null an und konnten an viele alten Kontakte anknüpfen“, blicken die Bandmitglieder zwei Jahre zurück.
Wurzeln reichen zu den „Lennebuben“ zurück
Und jetzt wird die „Kölsch Connection“ bei nahezu jedem größeren Karnevals-Event im Kreis Olpe als Band gebucht. Die Formation besteht überwiegend aus Musikern, die vorher bereits als die inzwischen aufgelösten „Die Lennebuben“ aufgetreten waren. „Wir hatten immer Spaß an der Musik. Und es hat uns nach der Bandauflösung weiterhin in den Fingern gejuckt. Da kamen wir auf die Idee, eine Sessions-Band zu gründen“, sagen die Bandmitglieder. Dabei stünde der Spaß jederzeit im Vordergrund. Alles sei live und handgemacht, und das sei auch wichtig. „Wir wollten schauen, ob man damit im Sauerland erfolgreich sein kann“, sagt Kölsch Connection.

Der Name? Erstens ein klarer Bezug zur Kölschen Musik.  Und der zweite, der englischsprachige Teil? „Wir sind eine Connection. Wir kannten uns alle bereits und haben Karneval im Blut“, sagt Kölsch Connection. Alle sind, und das nicht nur musikalisch, dem Karneval verbunden. Teils sind sie Mitglied bei der KG „Isch kanns“ oder dem KC Grevenbrück, waren teilweise bereits im Dreigestirn oder saßen im Bamenohler Elferrat.
Die Unterschiede zur Tanzband
Songs aus dem Rheinland hätten sie schon als „Lennebuben“ rauf und runter gespielt. Aber nun sollten es eher die Kurzauftritte im Stil der „Großen“ sein. „Wir haben auch das Know-how, über Stunden zu spielen. Wir sind breit aufgestellt und haben eigentlich für jeden Bedarf eine Antwort. Wir spielen in kleinen Kneipen vor 100 oder auch vor 1000 Leuten“, sagen die Musiker. Eine Sessions-Band habe einen ganz anderen Charakter als eine Tanzband. „Wir spielen gerne Karnevalskammelle. Kölsch Connection lebt davon, ganz präsent zu sein. Man muss stets up to date sein. Jetzt gerade kommen teilweise neue Stücke. Da müssen wir sofort mitziehen. Und Stücke, die jetzt in Köln in sind, kommen bei uns in der Region oft erst zur nächsten Session in Trend.“
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„Kölsch Connection“: eine rasante Erfolgsgeschichte
Den karnevalistischen Musikern ist vor allem der Auftritt beim Kreiskarneval in Grevenbrück in Erinnerung geblieben. „Wir haben vor 1200 Leuten gespielt. Alle waren Karnevalisten, und alle standen auf Tischen und Bänken“, erinnert sich die Band zurück. Auch der gemeinsame Auftritt mit „Kasalla“ oder ein kleiner Auftritt im sonst eher weniger karnevalistischen Plettenberg blieben „Kölsch Connection“ in Erinnerung. „Wir werden überall offenherzig empfangen. Besonders war auch ein Auftritt in der Kirche in Listerscheid. Da wurde geschunkelt. Es war ein toller Pastor, und teilweise sind sogar Tränen geflossen“, erinnert sich die Band gemeinsam.
Taktieren bei der Songauswahl
Auch in der laufenden Session stehen für die Band wieder zahlreiche Auftritte an. „Wir sind dankbar für die Chance und versuchen, jeder Anfrage nachzukommen, aber das Finale können wir nur einmal spielen. Die Stoßzeiten sind ausgebucht." Klar ist für die Karnevalsmusiker: Jeder Auftritt sei einzigartig. In einer Session sei es keine Seltenheit, dass der ein oder andere Besucher die Band fünf- bis sechsmal sieht. Da bedürfe es bei der Songauswahl und -reihenfolge gewisses taktisches Geschick: „Wir machen uns Gedanken, wann wir welche Lieder spielen, um eine individuelle Stimmung zu erzeugen.“

Die Setlist variiert also bei der Band, sei auch uhrzeitabhängig. Teilweise stehen für die Musiker mehrere Auftritte an einem Tag an. Um das schaffen zu können, haben die Musiker einen hohen Anspruch. „Wir haben immer mindestens einen Techniker von Thöne Veranstaltungstechnik dabei. Nach und nach haben wir die Auf- und Abbauzeiten weiterhin verkürzen können. Man braucht ein blindes Verständnis zur Crew.“
Zwei Minuten für Aufbau und Abbau
Die Band könne keine 15 Minuten an Aufbau- und Vorbereitungszeit für einen 30-minütigen Auftritt investieren. „Wir orientieren uns da an den Großen“, sagen die Bandmitglieder. Mit Erfolg: Mittlerweile könne der Auf- und Abbau von „Kölsch Connection“, wenn es schnell gehen müsse, innerhalb von je zwei Minuten erfolgen.

Bei aller Professionalität: Die Musiker betonten, dass die Musik und die Band nach wie vor ein Hobby seien. Ob der kölsche Ton immer hundertprozentig richtig sei, wissen sie ehrlich gesagt aiuch nicht.. „Nennen wir es einfach sauerländer Kölsch“, sagen sie dann und lachen. Ihre augenzwinkernde Erkenntnis nach rund zwei Jahren: „Kölsch trinken klappt besser als kölsch singen.“
Kölsche Lieder aus dem Sauerland?
Auch Stars und Sternchen der Karnevals- und Schlagerszene haben die Musiker bereits kennengelernt bei ihren zaqhlreichen Auftritten. „Kölsch Connection“ trat als Vor- und Nachband von „Kasalla“ auf, es gab ein kurzes „Meet & Greet“. Auch Schlagersänger Tim Toupet haben sie backstage getroffen. Viel Zeit für Plauderein bleibe aber kaum. „Das ist ein schnelles Business. Wenn der eine die Bühne verlässt geht der nächste drauf“, sagen die Musiker.

Und dann verraten sie noch, woran sie im Proberaum arbeiten, wenn sie sie nicht gerade Klassiker vom Rhein spielen oder brandneue Hits einstudieren: „Kölsch Connection“ schreibt eigene Songs. Die sollen „irgendwann mal in die Konzerte eingeworfen“ werden, um zu schauen, wie sie ankommen. Worauf es ankommt bei einem guten Karnevalslied: hoher Wiedererkennungswert und leicht einprägsam sein.

Die Kölsch Cennection ist optimistisch, die ein oder andere kölsche Perle im Sauerland schreiben zu können. Und wer weiß? Vielleicht kommen ja irgendwann Anrufe aus dem Rheinland unter dem Motto: „Jetzt covern wir zurück!“
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