Klimawandel, ÖPNV, Ärzte: Das beschäftigt den Kreis im Jahr 2023

Landrat und Kämmerer stellen Haushaltsentwurf vor


  • Kreis Olpe, 13.12.2022
  • Politik
  • Von Kerstin Sauer
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Landrat Theo Melcher und Kreis-Kämmerer Klaus Müller haben in der Sitzung des Kreistages am Montag, 12. Dezember, ihre Pläne und Zahlen für 2023 vorgestellt. von LokalPlus
Landrat Theo Melcher und Kreis-Kämmerer Klaus Müller haben in der Sitzung des Kreistages am Montag, 12. Dezember, ihre Pläne und Zahlen für 2023 vorgestellt. © LokalPlus

Kreis Olpe. In seiner Haushaltsrede am Montag, 12. Dezember, in der Sitzung des Kreistages ist Landrat Theo Melcher unter anderem auf den offenen Brief der sieben Bürgermeister im Kreis Olpe (LokalPlus berichtete) eingegangen. „Wir setzen in der Kreisverwaltung nur um, was der Gesetzgeber uns abverlangt“, betonte Melcher.


Nahezu alles im Kreishaushalt sei fremdbestimmt, so der Landrat. Steigende Standards und steigende Anforderungen an einen mehr und mehr fürsorglichen Staat blieben „nicht ohne Folgen für die öffentlichen Haushalte.“ Jetzt sei es an den Kreistagsmitgliedern, zu entscheiden, inwieweit das wenige Freiwillige noch geleistet werden solle.

Als eine der größten Herausforderungen dieser Zeit bezeichnete Melcher den Klimawandel inklusive Energieknappheit und Preissteigerungen. Als einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung bezeichnete er die Gründung der Erneuerbaren Energien Beteiligungs- und Entwicklungsgesellschaft im Kreis Olpe mbH. Dieser können die Städte und Gemeinden im Kreis nun beitreten. „Mit der Kreisgesellschaft nehmen wir den Grundeigentümern ein Planungsrisiko und machen ihnen ein Angebot“, erläuterte der Landrat.

Den Schutz der Umwelt fördern und lokale Klimaschutzziele leisten – das möchte der Verein Klimaagentur im Kreis Olpe. Gegründet wurde er vom Kreis und den sieben Kommunen. Zu den angestoßenen Projekten gehört beispielsweise ein Konzept für die Ladeinfrastruktur. Ziel der Agentur ist es, die Bevölkerung für die Themen Klima und Mobilität zu sensibilisieren.

ÖPNV bereitet Sorgen

Bauchschmerzen bereitet dem Landrat der Personennahverkehr. Weniger Fahrgäste, gestiegene Kosten sorgen für eine höhere finanzielle Unterstützung des Busverkehrs. Und auch die mögliche Einführung des 49-Euro-Tickets im Schienenverkehr werde nicht spurlos am Kreis vorbei gehen: Auch wenn Bund und Länder die Kosten dafür übernehmen wollen, bleibe der dringend notwendige Ausbau des Verkehrsangebotes. Melcher: „Schon jetzt können Strecken nicht verlässlich und pünktlich bedient werden.“

Alleine der Nahverkehr Westfalen-Lippe rechne mit 900 Millionen Euro zusätzlichem Finanzbedarf für die nächsten zehn Jahre. Die Kreise und kreisfreien Städte könnten mit einer Umlage zur Mitfinanzierung aufgefordert werden.

Neue Servicestelle für Ärzte

Auch die medizinische Versorgung im Kreis Olpe nahm der Landrat ins Visier und verwies auf die neu eingerichtete Servicestelle für Ärzte. Umfragen bei Ärzten, Weiterbildung und die Sichtbarkeit des Kreises als attraktiver Arbeitsort für Mediziner stehen dort auf der Agenda. Ein Projekt, das für Aufmerksamkeit sorgte, war außerdem der „LOCALHERO“, bei dem acht Medizinstudenten Praktika in Praxen absolvierten. Weitere Infos gibt es künftig einer eigenen Internetseite mit dem Slogan „Heimat auf Rezept“.

Fakten zum Kreishaushalt

Kreiskämmerer Klaus Müller stellte die größten Positionen des Etats vor. Der Haushalt umfasst Einnahmen von 287,7 und Ausgaben von 294,7 Millionen Euro.

Allein die von den Städten und Gemeinden zu zahlende Kreisumlage hat mit 148,4 Millionen Euro einen Anteil von 51,6 Prozent der Einnahmen des Kreises.

Zu den größten Investitionen von Kreis und Kreiswerken im kommenden Jahr zählen:

  • Bau Gefahrenabwehrzentrum 17,0 Mio. Euro
  • Kindertagesstätten 9,51 Mio. Euro
  • Abfallentsorgung 5,35 Mio. Euro
  • Kreisstraßen 4,58 Mio. Euro
  • Wasserversorgung 2,61 Mio. Euro
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