Kleiner Warnschuss: Rainer Albers lässt seinen Worten Taten folgen

Angemeldete Demo in Köln


  • Kreis Olpe, 11.03.2022
  • Straße & Verkehr
  • Von Nicole Voss
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Rainer Albers und seine Kollegen wollen entschlossen für ihre Forderungen eintreten. von privat
Rainer Albers und seine Kollegen wollen entschlossen für ihre Forderungen eintreten. © privat

Bracht/Kreis Olpe. Spediteur Rainer Albers und seine Kollegen machen Ernst: Am Samstag, 12. März, rollt ein riesiger Konvoi aus dem Sauerland, Oberbergischen Land und den umliegenden Kreisen zu einer angemeldeten Demo nach Köln. Auch aus dem Kreis Olpe sind einige Spediteure dabei.


Treffpunkt für alle, die sich gegen die ins Unermessliche steigenden Kraftstoff- und Energiepreise wehren wollen, ist um 9 Uhr auf dem Parkplatz der Autobahnraststätte Aggertal an der A 4. Von dort geht es gemeinsam zur angemeldeten Demo nach Köln-Deutz (Messegelände). Rainer Albers macht schon im Vorfeld deutlich, dass die Organisatoren bei kurzfristigen Umleitungen durch die Polizei einen Plan B in der Tasche haben.

Abwarten und Tee trinken ist eben nicht die Devise des Spediteurs. Er möchte möglichst viele Mitstreiter ins Boot holen und macht deutlich, dass auch Autofahrer und Landwirte willkommen sind. Jeder Einzelne ist wichtig. Der Unternehmer sagt, dass er viele Menschen angeschrieben und angesprochen habe - auch Politiker und den Bundeskanzler.

„Wenn sich nichts ändert, passiert etwas Unvorhersehbares“

„Unsere Politiker haben nur Krieg im Kopf. Die sind völlig durcheinander in der Birne und sehen nicht, was in Deutschland passiert“, kommentiert Albers mit seiner typisch saloppen Sauerländer Ausdrucksweise.

Es geht uns alle an. „Lieber jetzt 20 Euro Mehrkosten für die Teilnahme an der Demo in Kauf nehmen als dauerhaft kräftig draufzulegen“, hebt Albers hervor und lässt keinen Zweifel daran, dass das nur ein kleiner Warnschuss sei. Wenn sich nichts ändere, werde kommende Woche etwas Unvorhersehbares passieren.

Einschränkungen des Verkehrs

Vorübergehende, weitreichende Einschränkungen des Verkehrs seien denkbar. Der Mitorganisator der Kundgebung erinnert dabei an den Film „Convoy“ aus dem Jahr 1978 und signalisiert, dass sich ähnliche Szenen abspielen könnten.

Albers hat kräftig die Werbetrommel gerührt. Als er morgens das Handy wieder einschaltete, waren 685 Nachrichten darauf. Der Spediteur entschuldigt sich, dass er nicht jede Nachricht beantworten kann. Wer nicht schreibt, der ruft an.

Einige Spediteure sind am Ende

Einiges will er einfach nicht hinnehmen und dabei geht es ihm nicht um sein eigenes Wohl. Es sind die Gespräche mit Kollegen, die finanziell am Ende sind und die Schilder an ihren Lkw abschrauben müssen. Und die älteren Menschen, die sich die Fahrten zum Arzt nicht mehr leisten können. „Aufwachen, Leute! Das sind die Menschen, die unser Land wieder aufgebaut haben“, mahnt Albers.

Mit von der Partie ist auch die Spedition Vogt, aus Niederhelden. Deren Inhaber Elmar Vogt sich zur Teilnahme an der Demo klar positioniert: “Die Situation erfordert, dass etwas passiert und ein schnelles Umdenken in der Politik stattfindet.

Wir können unsere Preise, aufgrund steigender Kraftstoffpreise, nicht alle zwei Wochen anpassen. Das machen unsere Kunden nicht mit.“ Elmar Vogt fordert, wie viele weitere Transportunternehmen, ein Eingreifen der Politiker und genau dafür treten die Teilnehmer der Demo ein.


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