Kitas, Schulen und Breitband: „Politiker und Verwaltung sind gefordert“

Leserbrief


 von Symbol Sven Prillwitz
© Symbol Sven Prillwitz

Kreis Olpe. Zu den Themen Kindertagesstätten, Schulausstattung und Breitband hat unsere Redaktion folgende Zuschrift erhalten:


„Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Eliten aus Politik und Verwaltung des Kreises und der Stadt Olpe nicht in den lokalen Printmedien präsent sind. Die Botschaft dieser Präsenz: Liebe Bürger, wir sind allgegenwärtig! Wir sind die Kümmerer! Vertraut uns einfach! Da muss es wie ein Schock in die Glieder fahren, wenn man mit der Realität konfrontiert wird.

So geschehen am 29. August 2017.  Die Bertelsmann Stiftung hat in 402 Kreisen und kreisfreie Städten  deutschlandweit die Qualität der Betreuungen in den Kitas miteinander verglichen und festgestellt, so die lokalen Printmedien: Der Kreis Olpe hat bei Kitas in Deutschland den schlechtesten Wert der in der Personalausstattung.

Dabei  pfeifen es inzwischen die Spatzen von den Dächern, dass  jeder Euro, der nicht in die Bildung und Ausbildung unserer Kinder und Jugend investiert wird, ein Vielfaches an Investitionen in die zukünftigen Sozial- und Überwachungssysteme zur Folge hat.
Schulen: „Zeitreise 20 bis 30 Jahre zurück"
Wer sich die Zeit nimmt, einmal durch die Schulen zu gehen, fühlt sich wie auf einer Zeitreise 20-30 Jahre zurückversetzt, was die Gebäude und die Ausstattungen angeht. Was die vermittelten Inhalte angeht, wird es noch grauseliger. IHK`s und Unternehmen machen große Anstrengungen, um weltweit bei den Themen „Globalisierung, Digitalisierung, Internet of Things, Künstliche Intelligenz (KI), selbstfahrenden Fahrzeugen und selbstlernenden Maschinen den Fuß in die Tür zu bekommen.

In unseren  Schulen fehlt es an Mitteln für Lehrer, deren Aus- und Weiterbildung und die Anschaffung von Geräten um wenigstens ein Grundwissen der digitalen Welt zu vermitteln. Da spenden Fördergesellschaften von Schulen und Unternehmen, um wenigstens einige Pad`s oder Rechner beschaffen zu können, damit die wenigen  hochmotivierten Lehrer  überhaupt  die Möglichkeit haben, ihr digitales Wissen vermitteln können. Inzwischen hat sich der Wissenstransfer in den Schulen sogar umgekehrt.  Schüler  vermitteln den Lehrern den Umgang mit Rechnern, Laptops, Pads und Handys.  So geht Schule 2017 auch im Kreis Olpe.
Breitbandausbau: „Geschehen ist nichts"
Das gleiche Bild bei der Breitbandversorgung der Region. Seit knapp zwei Jahren wird fröhlich darüber berichtet, was man so alles in der Breitbandversorgung vorhat. Es hat sich sogar die Erkenntnis durchgesetzt: „Dass eine zukunftssichere  Breitbandversorgung für die heimischen Unternehmen unverzichtbar ist“. Nur geschehen ist nichts. Jeder Tag an dem

keine  Breitbandversorgung zur Verfügung steht, bringt globale Wettbewerbsnachteile und kostet letztlich Arbeitsplätze in der Region. Anstatt eines Glasfaser-Breitbandanschlusses in jedes Haus, wird durch das „Vectoring“ über Kupferkabel der Wettbewerb ausgeschaltet und ein Datenfeldweg als Breitband verkauft. Inzwischen ist die Situation so gravierend, das nach Aussagen von Arndt G. Kirchhoff die Unternehmen schon zur Selbsthilfe greifen müssen. 

Es ist notwendig, dass die Politiker und Verwaltung des Kreises und der Stadt Olpe das tun, wofür sie gewählt wurden, oder bezahlt werden, dann klappt`s auch wieder mit der Realität.“ 

Willi Hempelmann
Piratenpartei Olpe
Hinweise für Leserbriefschreiber
Wir freuen uns über jeden Leserbrief. Allerdings behalten wir uns Kürzungen vor. Außerdem weisen wir darauf hin, dass Leserbriefe ausschließlich die Meinung der Einsender wiedergeben. Bitte versehen Sie Ihre Leserbriefe mit Ihrer Adresse und Ihrer Telefonnummer. Das Presserecht schreibt vor, dass Leserbriefe nur veröffentlicht werden dürfen, wenn der Name des Autors der Redaktion bekannt ist und sie mittels Anruf dessen Identität festgestellt hat. Die gemachten Angaben zur Person werden ausschließlich von der Redaktion und nur zu diesem Zweck verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Veröffentlicht wird die komplette Anschrift nicht, sondern lediglich Name und Wohnort. Sie erreichen uns per E-Mail an: leserbrief@lokalplus.nrw
Artikel teilen: