Kirche hat nicht erkannt, wie sie sich jungen Menschen annähern kann

Leser: Zeit der Volkskirche ist vorbei


Grafik Leserbrief von LP
Grafik Leserbrief © LP

Kreis Olpe/Lennestadt. Zu unserem Bericht „Veranstaltung an Karfreitag nach Aufruhr im Netz abgesagt“ hat uns ein Leserbrief von Peter Blöcher aus Altenhundem erreicht. Er schreibt:


„Bezugnehmend auf den Hinweis von Ansgar Kaufmann, dass die Bedeutung des Karfreitages als stiller Feiertag vielen nicht mehr bewusst ist und dies ein weiterer Hinweis darauf ist, dass auch im Sauerland die Zeit der Volkskirche zu Ende ist, finde ich: Da hat Herr Kaufmann völlig recht.

Was mich immer wieder überrascht: Die Kirche hat bis heute nicht erkannt, was sie neben ihren vier Wesensmerkmalen Einheit, Heiligkeit, Katholizität und Apostolizität in der heutigen Zeit für die jungen Christen tun kann, wie sie sich ihnen annähern kann oder sie eventuell zurückholen kann. Dazu gehört nicht, im Netz den Finger über eine Facebook-Seite zu heben.

Publicity für oder gegen sich?

Ist Annäherung an eine aktuelle Generation, ihr zu erklären, was der Karfreitag bedeutet und für Karsamstag ebenfalls die Absage einer Party zu empfehlen? Hier stelle ich die Frage: Macht die Kirche mit solch einem Aufruhr im Netz Publicity für oder gegen sich? Positive Publicity hat die Kirche in den vergangenen Jahren nun wirklich nicht für sich gemacht.

Seit einigen Jahren bin ich nun glücklich konfessionslos und nehme wahr, dass in 2023 wieder ca. 643.000 Austritte aus der Kirche registriert wurden. Sollte das nicht einmal ein Denkanstoß für die Kirche sein, um aktiv auf junge Menschen persönlich zuzugehen? Und nicht warten, bis die Schäfchen zurückkehren? Oder weiterhin Sonderprivilegien für ranghohe Geistliche schaffen?“

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