Kinderschutzbund im Kreis Olpe fordert kindersicheres Netz

Safer Internet Day


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Beschreibung Jugendliche, Jugend, Online, Laptop, Digital, Internet, Stellensuche, Ausbildung, Computer, zusammen, Teens, Peergroup, Zusammenkunft, Treffen Fotograf Unsplash / John Schnobrich © Unsplash / John Schnobrich

Kreis Olpe. Anlässlich des „Safer Internet Day“ am Dienstag, 9. Februar, ruft der Kinderschutzbund Kreisverband Olpe dazu auf, Kindern und Jugendlichen digitale Teilhabe zu ermöglichen. Das Netz, so der Appell, müsse unbedingt kindersicher werden.


Dazu erklärt Heinz Hilgers, Präsident des Kinderschutzbundes: „Ganz besonders im vergangenen Jahr haben Kinder und Jugendliche viel Zeit im Netz verbracht. Sie haben dort Freunde getroffen, Spiele gespielt, am Fernunterricht teilgenommen. Sie haben aber auch die Erfahrung gemacht, dass das Netz kein sicherer Ort ist.“

Fast die Hälfte aller Jugendlichen (44 Prozent) sei sexualisierter Gewalt im Internet ausgesetzt gewesen. Dies berichtet die gerade erschienene James-Studie für die benachbarte Schweiz. Der Anteil der Betroffenen habe in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen und sich seit 2011 (19 Prozent) mehr als verdoppelt.

Reform des Jugendschutzgesetzes ein guter Ansatz

„Kinderschutz ist im Netz nicht existent. Das liegt vor allem daran, dass die Plattformbetreiber und die Provider – also diejenigen, die das große Geld machen – nach wie vor aus der Verantwortung entlassen werden. Jeder Kioskbesitzer muss mit empfindlichen Strafen rechnen, wenn er Jugendlichen pornografisches Material verkauft. Im Netz bleibt das weitestgehend folgenlos“, pflichtet Tordis Hengstenberg vom Kinderschutzbund Kreisverband Olpe diesem Tatbestand bei.

Die aktuell vorliegende Reform des Jugendschutzgesetzes mache vieles richtig. Aber auch hier fehle der entscheidende Schritt: „Diejenigen in die Verantwortung zu nehmen, die die Infrastruktur bereitstellen, auf der Pornographie und Gewaltdarstellungen verkauft und Straftaten wie Cyber-Grooming ermöglicht werden“, so der Kinderschutzbund in einer Medieninformation.

Joachim Türk: „Politik verschiebt Verantwortung“

Joachim Türk fügt für den Bundesvorstand hinzu: „Auch im Jahr 2021 müssen wir konstatieren: Kinder und Jugendliche sind Gewalt und Straftaten im Netz weitestgehend schutzlos ausgeliefert.“ Die Politik verschiebe die Verantwortung auf die Eltern, die sich mit Filtern und Kindersicherungen beschäftigten und den Kindern die Regeln der digitalen Umgebung erklären sollten, die sie selbst kaum kennen.

„Wer es aber ernst meint mit digitaler Teilhabe, der muss Kindern eine sichere Umgebung bieten, in der sie ihrem Alter entsprechende Kompetenzen erlernen können, die sie brauchen, um sich sicher im Netz und in einer veränderten Medienwelt bewegen zu können“, so Türk.

Der Kinderschutzbund (DKSB):

Der Kinderschutzbund, gegründet 1953, ist mit 50.000 Mitgliedern in über 400 Ortsverbänden die größte Kinderschutzorganisation Deutschlands. Der DKSB setzt sich für die Interessen von Kindern sowie für Veränderungen in Politik und Gesellschaft ein. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Kinderrechte, Kinder in Armut, Gewalt gegen Kinder sowie Kinder und Medien.

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