Keine Panik: Ausschwärmende Bienen im Kreis Olpe

Naturschauspiel


  • Kreis Olpe, 08.06.2023
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  • Von Nils Dinkel
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Wird ein Bienenschwarm im Garten entdeckt, sollte man sich an einen örtlichen Imker wenden. von Nils Dinkel
Wird ein Bienenschwarm im Garten entdeckt, sollte man sich an einen örtlichen Imker wenden. © Nils Dinkel

Altenhundem/Kreis Olpe. Ein immer lauter werdendes Surren, und plötzlich sind tausende Insekten im Garten zu sehen. Trotz eines mulmigen Bauchgefühls: Kein Grund zu Panik. Die Bienen sind los und schwärmen aus. Aber: In der Regel geht von den Tieren keine Gefahr aus.


„Das ist ganz normal im Mai und Juni. Dieses Jahr drubbelt es sich etwas. Wetterbedingt ist es ein schwärmreiches Jahr“, sagt Margarete Cordes vom Imkerverein Altenhundem. Demnach gibt es viele Bienen. Sie denkt, dass es bald aufhört. „Wenn die Imker Mitte Juni erstmals schleudern, hört das auf“, so die Fachfrau.

Warum die Bienen ausschwärmen? Margarete Cordes: „Wenn es eine zweite Königin gibt, verlässt die alte Biene mit einem Teil des Volkes den Stock.“ Angst vor ausschwärmenden Bienen müsse man keine haben. „Sie möchten auf dem Schwarmflug nur ihre Königin beschützen. Bienen möchten die Menschen nicht angreifen“, erzählt Margarete Cordes.

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Eindrucksvoll und auch ein bisschen angsteinflößend: Ein ausschwärmendes Bienenvolk.

Da sich die Tiere für den Flug mit Honig eingedeckt hätten, seien sie zu schwer und zu träge, um den Hinterleib für einen Stich einzusetzen. Sollte sich eine Biene bedroht fühlen, könnte sie sich aber dennoch zur Wehr setzen.

Strukturiertes Vorgehen

Die Versammlung der Insekten ist zunächst überwältigend. Sie gehen sehr strukturiert vor. Ist der neue Platz zum Verweilen gefunden, haben die Tiere ein Ziel: ihre Königin beschützen. Die Traube – in diesem Fall in einem Baum – wird größer und größer. Das Schwarmnest befindet sich oft in der Nähe des Stocks.

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Sollte man einen Bienenschwarm bei sich entdecken, muss man erst mal nicht aktiv werden. Prinzipiell kann sich aber immer ein Anruf beim Imkerverein lohnen. Es kann sein, dass jemand sein Volk vermisst. Und wenn nicht, kann den Tieren geholfen werden, eine neue Bleibe zu finden.

Imker können Schwarm „schlagen“

„Wenn der Schwarm nicht gerade in zehn Metern Höhe ist, kann man ihn holen“, so Margarete Cordes. Der Imker kann den Bienenschwarm in eine Kiste oder einen Eimer „schlagen“. Dabei geht er sehr vorsichtig vor. Das Ziel ist, möglichst alle Bienen zu erwischen.

„Das Behältnis wird an einem schattigen Platz abgestellt und mit einem Gitter abgedeckt“, erklärt Margarete Cordes. Die Arbeitsbienen könnten hieraus klettern, die Königin aufgrund ihrer Größe nicht. Sollten sich die Bienen im Behältnis sammeln, war das Einfangen erfolgreich und das Bienenvolk kann einen neuen Kasten beziehen. Für die Honigproduktion sei das Schwarmvolk in diesem Jahr allerdings nicht mehr zu gebrauchen.

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Tausende Bienen tummeln sich um die Königin.

Sollte die Königin sich nicht im Behältnis befinden, fliegen die Bienen zum Ort des Geschehens zurück und das Prozedere beginnt von vorn. In der Natur haben Bienen kaum Überlebenschancen. „Ein Regenguss schüttelt sie herunter. Es sei denn, sie finden eine geeignete Behausung“, so Margarete Cordes.

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