Kreis Olpe/Olpe. Auf großes Interesse stieß die Veranstaltung der Frauen Union im Kreis Olpe zum Thema „Die Rolle der EU im Kampf gegen den Krebs“. Viele Zuhörer kamen ins St.-Martinus-Krankenhaus Olpe, um die Ausführungen von Experten zu hören, wie die EU das ambitionierte Ziel erreichen will, dass in 20 Jahren niemand mehr an Krebs sterben muss.
Moderatorin Kerstin Brauer, Vorsitzende der Frauen Union im Kreis Olpe, konnte gemeinsam mit dem heimischen Europaabgeordneten Dr. Peter Liese mehrere Experten begrüßen. In seiner Rede betonte Peter Liese, es gehe darum, vorhandenes Fachwissen und Kompetenzen auf dem Gebiet der Krebsforschung besser bündeln, um die Überlebensrate von Patienten mit schlechter Prognose zu verdoppeln. Um die Forschungslücken in Europa zu schließen, müssten Bund, Länder und die EU grenzübergreifend zusammenarbeiten.
Wie gut die Universität Siegen mit ihrer Lebenswissenschaftlichen Fakultät aufgestellt sei, erklären Professor Dr. Jaap Verweij und Professor Dr. Veit Braun anhand eines Beispiels deutlich. Ein wichtiger Bestandteil von „Medizin neu denken“ ist der Modellversuch. Im Reallabor Südwestfalen soll er erweisen, mit welchen Mitteln die medizinische Versorgung einer vom Bevölkerungsrückgang geprägten ländlichen Region gelingen kann.
„In einer Region wie Wenden zum Beispiel, sind in den nächsten Jahren von zehn Ärzten nur noch zwei Ärzte da“ so Professor Dr. Veit Braun. „So schnell können wir aber nicht so viele Mediziner ausbilden. Hier kommt der Telemedizin einer immer größeren Bedeutung zu.“
Dr. Jürgen Schwickerath (St.-Martinus-Hospital Olpe) forderte im Kampf gegen den Krebs Kampagnen zur Förderung einer gesunden Lebensweise. Außerdem seien Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität und weitreichende Forschungen in den Zusammenhängen alternativer Medizin unerlässlich.
„Die Krebsforschung kann erfolgreicher und die Behandlung von Krebs wirkungsvoller sein, wenn die besten Köpfe in Europa zusammenarbeiten“, so Peter Liese zum Abschluss. „Das wird nur gelingen, wenn wir Europäer den Kampf gegen Krebs gemeinsam aufnehmen“.