Kalter Januar lässt Arbeitslosigkeit steigen
Carsten Tillmann kommissarischer Nachfolger von Bettina Wolf
- Kreis Olpe, 31.01.2017

Kreis Olpe/ Siegen. Der kalte Januar macht sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar: 12.006 Menschen waren im Januar arbeitslos. Das sind 625 Menschen mehr als im Dezember. Konnte die Agentur für Arbeit Siegen im Dezember noch das Ausbleiben eines Wintereinbruchs vermelden, ist dieser im Januar umso deutlicher. „Viele Betriebe haben zwar volle Auftragsbücher, doch bei dem kalten Wetter halten sie sich mit Einstellungen zurück. Gerade die Außenberufe warten sprichwörtlich auf besseres Wetter“, erläutert Carsten Tillmann, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Siegen.

„Im Januar haben verschiedene Effekte Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt“, erläutert Tilmann. Zum einen sei es das kalte Wetter, das sich grade in vielen Außen- und Handwerksberufen bemerkbar mache. Dann kämen die Feiertage hinzu, die dazu führten, dass sich Ende Dezember und Anfang Januar viele Stellenausschreibungen und Einstellungen verzögern. „An der gegenläufigen Entwicklung des Stellenzugangs und Stellenbestands können wir diesen Feiertagseffekt sehr deutlich erkennen“, verdeutlicht Tillmann.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit wirkt sich auch auf die Quote aus: Sie steigt auf 5,1 Prozent und ist damit genauso hoch wie im Januar 2016. Im vergangen Dezember betrug sie nur 4,9 Prozent. Die Arbeitslosigkeit im Zuständigkeitsbereich der beiden Jobcenter Kreis Siegen-Wittgenstein und Kreis Olpe (SGB II) ist leicht gesunken. Mit 7.124 Männern und Frauen waren 105 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als im Vormonat. Im Rechtskreis der Agentur für Arbeit Siegen (SGB III) steigt die Zahl arbeitsloser Menschen im Vergleich zum Vormonat um 730 auf 4882 Personen.
„Die wirtschaftliche Situation ist trotz Winter sehr stabil. Derzeit halten sich die Betriebe mit Einstellungen zurück, aber der Fachkräftebedarf ist da. Spätestens im Frühjahr wird wieder kräftig eingestellt“, ist sich Carsten Tillmann sicher. Die kommenden Monate möchten Arbeitsagentur und Jobcenter daher nutzen, um die Arbeitslosen durch Qualifizierungen und Fortbildungen auf Tätigkeiten als Fachkräfte vorzubereiten.
