Jugendleiter-Tagung zum Thema „Sexualisierte Gewalt“

Prävention als A und O


Kreisjugendvorsitzender FLVW Kreis Olpe Raimund Nöker und Referenting Kathrin Hellweg. von privat
Kreisjugendvorsitzender FLVW Kreis Olpe Raimund Nöker und Referenting Kathrin Hellweg. © privat

Benolpe. Der Kreisjugendausschuss des FLVW Kreis Olpe hatte jetzt zur Jugendleitertagung in die Schützenhalle in Benolpe eingeladen. Thema des Abends war „Sexualisierte  Gewalt“.


In Zusammenarbeit mit dem FLVW und LSB wurde das Thema speziell in der Betreuung von Mädchenmannschaften sowie Mädchen- und Jungenmannschaften thematisiert. Dazu eingeladen war Referentin Kathrin Hellwig, die bereits in ihrem Heimatverein TuRa Rüdinghausen aus Witten ein Präventionskonzept gegen sexualisierte Gewalt entwickelt und erfolgreich umgesetzt hat.

Hellwig betonte, dass der Abend nicht dazu diene, auf Tätersuche zu gehen und Angst zu schüren, sondern der Information diene. Ziel sei es, die Hürden für Täter möglichst hoch zu bauen und zu zeigen: „Wir sind informiert“.
Gesellschaftliches Problem
Sexualisierte Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem, welches, wie man den Stellungnahmen des Landessportbundes NRW sowie den Medien entnehmen kann, leider auch im Sport keine Seltenheit ist. Eine Befragung im Rahmen des Forschungsprojektes „Safe Sport“ - initiiert durch die Sporthochschule Köln -, in dem Kaderathleten vertraulich befragt wurden, hat ergeben, dass ein Drittel der Sportler schon einmal mit sexualisierter Gewalt im Sport in Berührung gekommen ist.

In Vereinen mit einer klar kommunizierten „Kultur des Hinsehens und der Beteiligung“ ist das Risiko für alle Formen sexualisierter Gewalt signifikant geringer. „Um für dieses brisante, aber hochwichtige Thema zu sensibilisieren, wollen mit dieser Veranstaltung dazu beitragen, dass in den Vereinen entsprechende Präventivmaßnahmen - beispielsweise durch Verhaltensregeln zum Schutz der Kinder, Jugendlichen und auch Übungsleitern - entwickelt werden“, so KJA-Vorsitzender Raimund Nöker.

Neben dem theoretischen Teil entwickelte sich in der anschließenden Fallbeispielrunde ein reger Austausch zwischen Teilnehmern und Referentin. Hierbei konnten auch die Teilnehmer eigene Erfahrungen mit einbringen.
Verhaltensregeln
Am Ende wurde den Vereinen nahegelegt, Verhaltensregeln in den Vereinen zu erarbeiten und Präventionen zu schaffen. Dabei sollte ein offener Konsens gesucht werden. Letztendlich war die Veranstaltung für alle Teilnehmer trotz des schwierigen Themas sehr informativ und ein voller Erfolg. „Anhand der Fallbeispiele hat jeder heute was mitnehmen können“, so Raimund Nöker am Ende der Veranstaltung.
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