Jubiläumsfeier mit jeder Menge guter Laune

Kreis Olpe. Mit „Eye of The Tiger“ hatte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Ennest gerade sein einstündiges Set auf der Bühne gegenüber dem Kreishaus in Olpe beendet, als sich Landrat Frank Beckehoff und sechs von sieben Bürgermeistern aus dem Kreis Olpe für ein gemeinsames Pressefoto aufstellten. Mit einer kurzen Fragerunde eröffnete Moderatorin Anne Willmes (WDR) dann am Samstagmittag, 10. Juni, die 200-Jahr-Feier zum Kreisjubiläum offiziell – und erhielt von den Kommunalpolitikern vor allem launige Antworten.

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Für den ersten Lacher unter den Besuchern sorgte Drolshagens Bürgermeister Ulrich Berghof mit dem sperrigen Begriff „Hauptverwaltungsbeamtenkonferenz“. So wird das Treffen bezeichnet, zu dem die sieben Bürgermeister und der Landrat einmal monatlich zusammenkommen. „Dann sprechen wir über Themen, die uns gemeinsam bewegen. Das ist ein toller und wichtiger interkommunaler Austausch“, lobte Berghof das politische Miteinander.

„Und was ist mit der Kritik am Kreis?“, fragte Willmes in Anspielung auf die deutliche Kritik, die die Bürgermeister und Kommunen an der erneut gestiegenen Kreisumlage und den Kosten für das Jubiläum um den Jahreswechsel geäußert hatten. Eine Antwort blieb aus, die Kommunalpolitiker grinsten. Andreas Reinéry (Kirchhundem) lächelte die Frage mit dem Satz „Das ist mir nicht bekannt.“ schließlich gänzlich weg und wies darauf hin, dass der Kreis Olpe „passend zum Jubiläum ideal aufgestellt“ sei. Denn: „Wir sind der einzige Kreis, bei dem es keine Kommune mehr in der Haushaltssicherung gibt“, sagte Reinéry und erntete Applaus.

Beifall für sportlichen Bernd Clemens

Beifallsbekundungen gab es auch für Bernd Clemens, der die Reise von Wenden nach Olpe mit einer Sporttasche angetreten hatte – und zu diesem Zeitpunkt als einziger Bürgermeister feststand, der bei der Premiere der Biathlon-Kreismeisterschaften an den Start gehen sollte. „Ich bin überrascht, dass ich bislang der einzige bin“, warb Clemens um Konkurrenz.

Den Blick nach vorne richtete derweil Christian Pospischil. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Lebensqualität hier im Kreis so hoch bleibt, wie sie ist, und unsere Strukturen trotz des demografischen Wandels weiterentwickeln“, betonte Attendorns Bürgermeister. Und schob – allerdings ohne nähergehende Erläuterung – hinterher: „Dafür müssen wir etwas tun und etwas ändern.“

Gut gelaunter Gastgeber

Landrat Frank Beckehoff präsentierte sich als gut gelaunter Gastgeber, der sich darüber freute, dass das Wetter bei der Jubiläumsfeier mitspielte. Er erinnerte die Besucher daran, dass die Kreisverwaltung die Veranstaltung dazu nutze, sich und ihre zahlreichen Aufgaben an Infoständen vorzustellen. Außerdem wies Beckehoff auf die „Blaulichtmeile“ hin: Rund 320 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Katastrophenschutz, Technischem Hilfswerk (THW), Deutschem Roten Kreuz (DRK), der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) und Maltesern sowie der Polizei informierten die Besucher rund ums Kreishaus über ihre Arbeit. Zahlreiche Fahrzeuge, darunter auch historische, waren ausgestellt und erlaubten Einblicke, beispielsweise in Streifenwagen, Löschfahrzeuge und ein Rettungsboot.

„Hilfsorganisationen und Katastrophenschutz arbeiten bei uns im Kreis überwiegend ehrenamtlich. Ein ganz großes Dankeschön geht an alle Ehrenamtler für die Präsentation der Blaulichtmeile und dafür, dass Sie für die Bürger im Kreis Olpe jederzeit einsatzbereit sind“, sagte Beckehoff.

Talkrunden und Song zum Kreisjubiläum

Das Thema Ehrenamt in Hilfsorganisationen spielte an diesem Tag noch mehrmals eine Rolle: Feuerwehr, Polizei, Notarzt und Katastrophenschutz simulierten drei Notfallszenarios, die Jan Falke, Leiter der Kreisleitstelle, kommentierte. Außerdem ging es in einer von insgesamt vier Talkrunden, durch die Moderatorin Anne Willmes auf der großen Bühne führte, um das Thema „Ehrenamt im Katastrophenschutz“.

Mit Spannung erwartet worden war der Auftritt von Kinderliedermacher Bernd Klüser und seinem Maskottchen „Funny Fux“: Gemeinsam mit zahlreichen Kindern sang das Duo das eigens für das Kreisjubiläum komponierte Lied „Was man nicht alles weiß über unseren Kreis“. Es war der Höhepunkt des stimmungsvollen Auftritts, der ebenso begeistert beklatscht wurde wie der des Projektchors, bestehend aus 60 Sängern der Kreisverwaltung und des Chores der Werkmann-Werkstätten.