Johannes Remmel: Schulöffnung ohne einheitliche Standards verantwortungslos
Kritik an Landesregierung
- Kreis Olpe, 18.04.2020

Kreis Olpe. Zu der Ankündigung der schwarz-gelben Landesregierung, die Schulen ab Montag, 20. April, zu öffnen, hat Johannes Remmel, heimischer Landtagsabgeordneter der Grünen aus Südwestfalen, seine Bedenken geäußert. Er hätte sich mehr Zeit für die Vorbereitung gewünscht. Remmel schreibt:

Wichtige Fragen seien noch immer offen, einheitliche Standards Fehlanzeige. Jetzt seien die kommunalen Schulträger offensichtlich gezwungen, verbindlich zu klären, ob an allen Schulen Vorgaben zu Abstandsregelungen eingehalten werden können, wie viele Lehrkräfte aufgrund von Risiken freigestellt werden müssen und ob Hygienemaßnahmen für die Schulen und den Schülerverkehr flächendeckend umgesetzt werden können. Dafür reiche die Zeit einfach nicht.

Auch Landrat Frank Beckehoff als Verantwortlicher für den Bereich des öffentlichen Gesundheitsschutzes müsse laut Remmel jetzt bewerten und entscheiden, ob eine Schulöffnung im Kreis Olpe wie von der Landesregierung geplant aus Gründen des Gesundheitsschutzes verantwortbar sei.
Armin Laschet habe mit seinen frühzeitigen Forderungen nach Lockerungen der Corona-bedingten Beschränkungen bereits viel Vertrauen verspielt und die Menschen im Land verunsichert. Seine Schulministerin Yvonne Gebauer und sein Familienminister und Vize Joachim Stamp hätten dieses Wettrennen noch befeuert.
Und weiter: „Bund und Länder haben gestern vereinbart, dass die Kultusministerkonferenz ein Konzept bis zum 29. April erarbeitet, nach dem der Schulbetrieb ab 4. Mai schrittweise wieder beginnen kann. Diese Zeit werden die Schulen auch mindestens brauchen, um sich auf einen Schulbetrieb mit ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen gut vorbereiten zu können.“
Der frühe Beginn der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen und der damit verbundene Zeitdruck dürfe nicht zu einer leichtfertigen Inkaufnahme von Gesundheitsrisiken für die Schüler sowie ihrer Lehrkräfte führen.
