Jochen Ritter mit 99 Prozent als CDU-Kreisvorsitzender wiedergewählt

Klare Worte von Bodo Löttgen


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Der wiedergewählte CDU-Kreisvorsitzende Jochen Ritter (rechts), bedankt sich bei Bodo Löttgen,  Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. von Nicole Voss
Der wiedergewählte CDU-Kreisvorsitzende Jochen Ritter (rechts), bedankt sich bei Bodo Löttgen,  Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. © Nicole Voss

Finnentrop. Nachdem der CDU-Kreisvorsitzende Jochen Ritter mit überzeugender Mehrheit bei nur einer Gegenstimme beim Kreisparteitag der CDU am Freitagabend, 8. April, in der Finnentroper Festhalle wiedergewählt worden ist, geht der Wahlkampf für die NRW-Landtagswahl am Sonntag, 15. Mai, in die entscheidende Phase.


Einige Dinge die Jochen Ritter ansprach: Der Landesentwicklungsplan solle grundlegender angepackt, Spielräume für Bauen und Gewerbe geschaffen werden. Bei der Wiederaufforstung des Waldes sollen die bürokratischen Wege etwas „geglättet“ werden, sodass die Waldbesitzer schneller an die Gelder kommen, mit flächenbezogener Prämie. Industrie und Umwelt in Einklang bringen und den Klimaschutz mit den Menschen umsetzen.

Der Kohleausstieg und der Strukturwandel nehmen auch breiten Raum ein. „Die Herausforderungen sind groß und wir müssen genau überlegen welche Schritte wir einleiten, um den Druck auf den Kriegstreiber zu erhöhen. Der Blick auf Öl und Kohle scheint mir klug“, so Ritter.

Bürgermeister Achim Henkel forderte Bürokratieabbau. von Nicole Voss
Bürgermeister Achim Henkel forderte Bürokratieabbau. © Nicole Voss

Und weiter: „Gas würde uns hart treffen. Wir müssen uns in Sachen Energie anders aufstellen und mehr auf erneuerbare Energien setzen und die Speicherung von Energie nicht außer acht lassen, ebenso das Energie sparen“, mahnte Jochen Ritter. Versorgung mit Lebensmitteln sei sicher, aber preislich angespannt.

Die Versorgungssicherheit solle erhöht werden. „ Würde mich freuen, wenn Sie alle ins Rad packen würden, packen wir es an“, ermunterte Ritter seine Parteikollegen.

Im Anschluss an seine Gratulation an Jochen Ritter sprach Bodo Löttgen, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, klare Worte und animierte nach vorne zu schauen und sich nicht auf Lorbeeren auszuruhen. „Wir müssen aufhören, Dinge für selbstverständlich zu halten“, mahnte Löttgen auch mit Blick auf die 73-jährige Demokratie in Deutschland, die in ihrem Fortbestand Mut und Stehvermögen erfordere.

Jüngere und ältere CDU-Mitglieder lauschten den Worten der Redner. von Nicole Voss
Jüngere und ältere CDU-Mitglieder lauschten den Worten der Redner. © Nicole Voss

„Gestörte Lieferketten auf dem Frühstückstisch bemerken die Menschen. Es gibt dabei aktuell keine Gefahr. Fehlendes Weizenmehl ist nicht der Lage in der Ukraine geschuldet, sondern der Angst der Menschen, die sagen, sie müssen mehr davon kaufen. Zusammenhalt und Gemeinsamkeit statt Egoismus bringen uns weiter. Wichtig ist es, Prinzipien treu bleiben und Ziele aus der Grundüberzeugung heraus zu setzen“, so Bodo Löttgen.

Der Landesfraktionsvorsitzende betonte, dass NRW sicherer gemacht worden sei. Die Zahl der Straftaten habe sich seit 2017 um 17 Prozent verringert, die Zahl der Einbrüche und Gewalttaten hätten sich halbiert.

Kreisgeschäftsführerin Friederike Brodhun gratuliert Jochen Ritter zur Wiederwahl. von Nicole Voss
Kreisgeschäftsführerin Friederike Brodhun gratuliert Jochen Ritter zur Wiederwahl. © Nicole Voss

NRW sei Spitzenreiter beim Klimaschutz. Die Umsetzung der Energieeinsparziele sei jetzt schon wesentlich höher, als festgehalten. „Wir müssen autark werden. 6,5 Gigawatt bei abgeschaltetem Kraftwerken wären 1.200 Windräder für ganz NRW“, teilte Bodo Löttgen mit, verwies jedoch darauf, dass NRW das dichtest besiedelte Bundesland sei und das die Installation von Windkrafträdern auch bei Abständen von 1.000 Metern möglich wäre.

Bei der Bürokratie seien Entfesselungspakete nötig. Das nächste solle eins nur für die Landwirtschaft sein. Die Politik stecke in einem Dilemma. Der Krieg solle schnell beendet werden, aber nicht mit dem Risiko dass es ernsthafte Probleme für die Industrie und die Menschen gebe. Gas aus Russland habe eine bestimmte für die chemische Industrie wichtige Zusammensetzung.

„Ursula Heinen-Esser hat beruflich keine Fehler gemacht“

Der Notfallplan für die Füllung von Gasspeichern sei richtigerweise im Bundestag umgesetzt worden. „Ich bin sicher, dass wir den Krieg schnell beenden können, ohne große Probleme“, zeigte sich Löttgen überzeugt, der mit Kritik an der Bundesregierung und der SPD nicht sparte.

Zum Rücktritt der Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes, Ursula Heine-Esser sagte Bodo Löttgen, dass sie beruflich keine Fehler gemacht habe und auch im Urlaub immer erreichbar gewesen sei. Löttgen erinnerte an das Hochwasser 2016 im Münsterland, bei dem die damalige NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft weggewesen sei, und als Argument für ihr Nicht-Erscheinen fälschlicherweise behauptet habe, sie sei in einem Funkloch gewesen.

Beisitzer im Kreisvorstand

Timo Kraus, David Tofote, Birgit Haberhauer-Kuschel (Attendorn), Ulrich Berghof, Sandra Ohm 8Drolshagen), Paul Bischoff, Helena Hasenau, Dirk Leibe (Finnentrop), Karl-Josef Cordes, Ansgar Nies, Christin Schwermer (Kirchhundem), Dr. Franz-Josef Lenze, Holger Mester, Tobias Puspas (Lennestadt), Markus Arens, Michael Scheffel (Olpe), Bernd Eichert, Paul Rademacher (Wenden), André Arenz (CDA), Anja Fuchs (FU), Alexander Palasz (JU), Jürgen Sonsalla (KPV), Marion Schwarte (Senioren Union).

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