„Jim Knopf, Urmel & Co. - 70 Jahre Augsburger Puppenkiste“ in Freudenberg
- Kreis Olpe, 23.04.2018

Kreis Olpe/ Freudenberg. Mit einem Paukenschlag startet das Technikmuseum Freudenberg am Sonntag, 29. April, ab 10 Uhr in die neue Saison. Denn: Wer kennt es nicht. Es ist klein, grün und putzig. Jahrmillionen hat es im Eis überdauert, bevor es im Jahr 1969 auf der Südseeinsel Titiwu aus dem Ei schlüpfte. Es hört auf den Namen „Urmel“. Spätestens jetzt müsste bei Generationen von Fernsehzuschauern der Groschen fallen. 1969 flimmerten das Urmel und seine spannenden Geschichten dank einer Zusammenarbeit der Augsburger Puppenkiste und des Hessischen Rundfunks das erste Mal über die TV-Bildschirme. Aber auch Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer, oder Bill Bo und seine Bande und viele mehr sorgten für Fernsehfreude bei Jung und Alt.


Erste Gedanken, eine Ausstellung zu der Augsburger Puppenkiste auf die Beine zu stellen, seien bereits im Jahr 2013 entwickelt worden, als die große Peter Lustig- und Löwenzahn-Ausstellung gerade endete. In der Zwischenzeit hatten die Augsburger eine Wanderausstellung initiiert, die sich die Museumsmacher aus Freudenberg frühzeitig sicherten.

Aber so leicht wollen sich die Verantwortlichen in Freudenberg nicht in die Karten schauen lassen. Doch so viel sei verraten: Neben einer großen Anzahl an Marionetten werden Informationen zur Augsburger Puppenkiste multimedial präsentiert. Fotos und Videos stehen im Vordergrund und ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen des bekanntesten Marionetten-Theaters. Wegen des langen Ausstellungszeitraumes über sechs Monate haben sich die Verantwortlichen dazu entschieden, die Ausstellung im Laufe der Saison immer wieder etwas zu verändern.
Dazu durchforsten die Augsburger den über 6000 Marionetten umfassenden Fundus sowie das große Requisitenlager. Es lohnt sich also, die Ausstellung im Technikmuseum im Jahresverlauf immer mal wieder zu besuchen. Dass es für das gemeinnützige und ehrenamtlich betriebene Technikmuseum gerade bei einer solch aufwendigen Ausstellung wichtig ist, Unterstützung durch die heimische Wirtschaft wie aktuell durch die Sparkasse Siegen, zu erfahren, bekräftigt Armin Benfer, Sponsoringbeauftragter des Technikmuseums, noch einmal ausdrücklich.
Fast scheint es, als sei sie lebendig und sage: „Steig ein! Endecke mit mir die Geschichte der Augsburger Puppenkiste.“ Gleich nebenan arbeiten die Museums-Modellbahner an ihrer Version der Emma. Kleiner, aber nicht minder wichtig, wird sie während der Saison Kinder und Erwachsene über die Gartenbahnstrecke des Museums befördern.
Einen echten Hingucker steuert der weltbekannte Industrieroboter-Hersteller KUKA bei und schlägt dabei den Bogen von der alten zur modernen Technik. Vielleicht braucht es in der Zukunft keine menschlichen Puppenspieler mehr. Diesen Denkanstoß liefert in der großen Maschinenhalle des Museums der puppenspielende Industrieroboter von KUKA. Er führt eine original Augsburger Puppenkisten Marionette und zeigt, wozu moderne Technik in der Lage ist. Die Zukunft des Puppenspiels in Zeiten Industrie 4.0?
Während der gesamten Saison wird es ein umfangreiches Zusatzprogramm geben. Im außerschulischen Lernort des Museums zum Beispiel können Kinder und Jugendliche an bestimmten Tagen selbst Marionetten bauen. Alle übrigen Museumsbereiche sind ebenfalls in Betrieb und starten in die neue Museumssaison.
Die Jugendgruppe des Museums unter der Leitung von Vereins-Opa Alfred Bode führt für Groß und Klein Modelldampfmaschinen vor, während in einer Kooperation mit der Südwestfälischen Freilichtbühne Freudenberg am ersten Öffnungstag Mitglieder des Ensembles in Kostümen der 2017er Inszenierung von „Jim Knopf & Lukas, der Lokomotivführer“ vor allem für die kleinen Besucher da sind. Bei so viel Aktion kommt natürlich auch das leibliche Wohl nicht zu kurz. Dafür sorgt das Team des Schrauberstübchens.
Wegen des zu erwartenden Andrangs öffnet das Technikmuseum dieses Jahr auch am 1. Mai.



