Internationaler Tag der Kinderrechte

Pro Schulklasse ein bis zwei Kinder betroffen


Kinder des Lernpatenprojekts besuchen das Südsauerlandmuseum in Corona-Zeiten. von privat
Kinder des Lernpatenprojekts besuchen das Südsauerlandmuseum in Corona-Zeiten. © privat

Kreis Olpe. Zum Internationalen Tag der Kinderrechte am Freitag, 20. November, richtet der Kreisverband Olpe des Deutschen Kinderschutzbundes den Fokus auf das Recht auf Unversehrtheit und gewaltfreie Erziehung von Schutzbefohlenen.


Mit Sorge schauen Kinderschützer auf die aktuelle Lage vieler Kinder in den Corona-Zeiten. Die meisten Kontakte sind nur noch sehr eingeschränkt möglich und so ist zu befürchten, dass es eine hohe Dunkelziffer im Bereich der häuslichen Gewalt gegen Kinder gibt.

Für Schlagzeilen haben in den vergangenen Monaten auch viele Fälle brutaler, sexualisierter Gewalt gesorgt. Lügde, Bergisch Gladbach, Münster – die Menschen haben fassungslos dorthin geschaut. Sexualisierte Gewalt gegen Kinder ist ein Massenphänomen und bedarf dringend einer kindgerechten Justiz.

Ein erster Schritt wurde vollzogen, indem der Erwerb und die Verbreitung von Gewaltdarstellungen an Kindern nicht mehr länger nur als Vergehen, sondern von nun an als Verbrechen geahndet werden können.

Weltgesundheitsorganisation liefert Zahlen

Die Weltgesundheitsorganisation geht für Deutschland von einer Million Mädchen und Jungen aus, die sexualisierte Gewalt erlebt haben oder erleben. Statistisch gesehen sind das pro Schulklasse ein bis zwei betroffene Kinder.

„Alle müssen wachsam sein und darauf achten, wie es den Kindern in ihrer Umgebung geht. Dazu gehören Verwandte, Bekannte, Nachbarn genauso wie das Personal in Kitas, Lehrkräfte, Ärzte und die Polizei“, teilt der Kinderschutzbund Olpe mit.

„Was tue ich bei dem Verdacht, dass ein Kind in Not ist und Hilfe braucht?“ das müssen wir alle wissen – und da gibt es noch viel zu tun. Wichtig ist es, mit seinen Wahrnehmungen nicht allein zu bleiben und sich von Fachleuten beraten zu lassen.

Kampagne „Kinder stark machen“ und Hilfe

„Kinder stark machen“ ist eine wichtige Strategie zum Schutz der Kinder vor Gewalt. Das Lernpatenprojekt, das seit dem Jahre 2012 ein zentraler Bereich der Arbeit des Kreisverbandes Olpe ist, versucht genau in diese Richtung zu wirken.

Dazu sucht der Kreisverband Olpe ständig engagierte Mitbürger, die mit einem zeitlich gut und individuell zu begrenzenden Zeitaufwand diese so wichtige Arbeit mitgestalten.

Mehr Infos auf der Homepage www.kinderschutzbund-Olpe.de oder unter der Tel.: 0 27 22/8 08 91 08.

Hilfe:

Hilfetelefon Sexueller Missbrauch, Tel.: 0800/2 25 55 30

Kinder- und Jugendtelefon der Nummer gegen Kummer, Tel.: 116 111

Vor Ort sind viele Orts- und Kreisverbände des Kinderschutzbundes genauso ansprechbar wie andere Fachberatungsstellen.

Die Kontakte finden sich im Portal des Kinderschutzbundes www.kinderschutz-in-nrw.de

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