Innung fordert: Friseurbetriebe in Not retten und jetzt handeln

Existenzen in Gefahr


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In den Friseursalons müssen die Stühle inzwischen seit fast sieben Wochen unbesetzt bleiben. von Christine Schmidt
In den Friseursalons müssen die Stühle inzwischen seit fast sieben Wochen unbesetzt bleiben. © Christine Schmidt

Kreis Olpe/Siegen. Die Friseurbetriebe in Nordrhein-Westfalen sind aufgrund der geltenden Corona-Schutzverordnung seit dem 16. Dezember geschlossen. Die Wiedereröffnung der Betriebe ist nicht in Sicht. Auf ihre angespannte Situation hatten auch heimische Friseure mit der deutschlandweiten Aktion „Licht an, bevor es ganz aus geht“ am Sonntag, 31. Januar, aufmerksam gemacht und über Nacht das Licht in ihren Geschäften eingeschaltet.


Helfen bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen sollten den betroffenen Betrieben die staatlichen Wirtschaftshilfen („Überbrückungshilfe III“ und „Neustarthilfe“). Ziel beider Hilfsprogramme ist es, Umsatzeinbrüche auszugleichen und durch eine anteilige Fixkosten-Erstattung für Betriebsausgaben die betroffenen Unternehmen zu unterstützen.

„Unzureichende Unterstützung“

Außer Betracht bleibt, dass mit den entfallenden Umsätzen auch keine Gelder für die Entnahme eines Unternehmerlohns zur Bestreitung des privaten Lebensunterhalts zur Verfügung stehen. Eventuelle Rücklagen in Form von Eigenkapital sind in vielen Fällen bereits aufgebraucht.

„Friseure – als Dienstleister, Arbeitgeber und Steuerzahler von Politik und Gesellschaft geschätzt – erfahren unzureichende Unterstützung“, kritisiert die Friseurinnung Westfalen-Süd. Dazu Obermeisterin Andrea Simon: „Das ist nicht hinnehmbar und muss von der Politik schnellstmöglich angepasst werden.“

Friseur-Obermeisterin Andrea Simon von privat
Friseur-Obermeisterin Andrea Simon © privat

Der Westdeutsche Handwerkskammertag und der Zentralverband des Deutschen Handwerks haben einen Appell an die Politik gerichtet, schnell und effektiv zu handeln. „Diesem Aufruf können wir uns als regionale Vertretung des Handwerks nur anschließen“, so der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd, Jürgen Haßler.

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