Innovative Apotheken-Software von Gingko Pharmasoft

Olpe. Ein Blick in den Alltag der lokalen Apotheke verrät, dass viel mehr hinter dem Job eines Apothekers steckt als nur der Verkauf von Arzneimitteln. Die Probleme häufen sich förmlich, besonders im Hinblick auf Lieferengpässen und die daraus resultierende Eigenproduktion von Medikamenten. Doch was kann zur Entlastung getan werden? Diese Frage stellte sich das Olper Start-up Ginkgo Pharmasoft zu Anfang der Pandemie und entwickelte daraufhin eine Software-Lösung, die das Arbeiten in Apotheken einfacher gestalten soll.

Vielleicht kommt Ihnen der Name Ginkgo bereits bekannt vor. Es handelt sich um die gleichnamige chinesische Heilpflanze, die neben ihrer leistungsfördernden Wirkung besonders resistent und langlebig ist. Diese Eigenschaften sollen durch die neue Software auch in Apotheken gefördert werden.

Ginkgo Pharmasoft hat seine Wurzeln in der Entwicklung von ERP-Systemen. Diese wurden gezielt auf die Anforderungen des Gesundheitswesen abgestimmt und sollen nun für frischen Wind im Softwaremarkt sorgen.

Im Biggeschlösschen in Olpe arbeitet Justin Mester, Gründer und CEO, zusammen mit Simranjit Kang und Marie-Lenya Greb an der Weiterentwicklung der Software. Sie sind der Überzeugung, dass es dem Apotheker möglich sein sollte, alle Arbeitsprozesse in einer benutzerfreundlichen Software abbilden zu können, ohne zahlreiche kostspielige Erweiterungen.

Hierbei handelt es sich um eine webbasierte Lösung, die sowohl das Personalmanagement als auch Marketing und Warenwirtschaft umfasst. Trotz technischer Komplexität werden die Anwenderfreundlichkeit und die reibungslose Implementierung in den Apotheken priorisiert.

Die Software baut auf dem Modul/App-Gedanken auf, den man beispielsweise von Smartphones kennt. Die Module können je nach Bedarf installiert werden, damit reichlich Spielraum für individuelle Anpassungen vorhanden bleibt.

Das Praktische daran ist nicht nur, dass man so extrem flexibel bleibt, sondern dass bestehende Daten intelligent miteinander verknüpft werden.

Ginkgos Leistungen setzen sich aus drei Paketen zusammen. Das erste Paket bildet dabei die Wurzel (Root) und umfasst grundlegende Arbeitsprozesse. Root beinhaltet die gesetzlich festgelegte Zeiterfassung, digitale Urlaubsplanung und Krankmeldung sowie weitere Optionen zum Personalmanagement wie betriebsinterne Chatmöglichkeiten.

Damit Apotheken einen ersten Eindruck bekommen, wie die Software funktioniert, ist Root komplett kostenlos und natürlich unverbindlich.

Nachforschungen des Unternehmens ergaben, dass es den Apotheken an Marketingtools fehlt, obwohl diese im Zeitalter der Digitalisierung schon zu einer Notwendigkeit geworden sind. Zudem wird das Angebot für Online-Anbieter immer größer und so öffnet sich ein weiterer Aufgabenbereich, welcher regelmäßig abgedeckt werden muss. Auch hier bietet Ginkgo einen Ansatz durch das Sprout-Paket, das bei der Planung von Kampagnen hilft und Anbindung zu Social-Media-Kanälen bietet.

Des Weiteren ist es den Apotheken möglich, eine eigene moderne Website und Online-Shop zu erstellen. Um das ganze abzuschließen, umfasst das Growth Paket neben den gesamten Anwendungen aus Root und Sprout ein komplexes Warenwirtschaftssystem.

Wie bereits erwähnt, handelt es sich um eine Cloud-Lösung. Ein betriebseigener Server ist somit überflüssig. Selbst um die Installation auf lokalen Rechnern müssen sich Apotheken keine Sorgen machen. „Durch die webbasierte Lösung wird in bestimmten Bereichen das mobile Arbeiten in der Apotheke möglich gemacht, ob nun am HV-Tisch, im Home- oder Backoffice'', erklärt Justin Mester.

Darüber hinaus kann die Software auch filialübergreifend verwaltet werden, unabhängig von deren Größe. So bleiben die Mitarbeiter trotzdem miteinander vernetzt und Lagerbestände können bei Bedarf durch eingebaute Analysetools abgeglichen werden.

Im September 2022 fand die Expopharm zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder vor Ort statt, diesmal in München. Ginkgo Pharmasoft nutzte die Gelegenheit und stellte sich dort vor.

Trotz positiver Rückmeldung steht die Entwicklung nicht still. Ganz im Gegenteil: Das Team plant, die Zusammenarbeit mit lokalen Apotheken zu vertiefen, um, wie Justin Mester ergänzt, „die Software nach den Wünschen der Apotheken zu gestalten. Neue Ideen und konkrete Vorstellungen werden mit Hilfe des direkten Inputs unserer Nutzer ermöglicht.”