Ingo Degenhardt neuer Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses der IHK
Blick auf den Lehrstellenmarkt
- Kreis Olpe, 26.11.2022
- Wirtschaft
Siegen/Olpe. Ingo Degenhardt, Regionsgeschäftsführer der DGB-Region Südwestfalen, wurde in der konstituierenden Sitzung zum neuen Vorsitzenden des Berufsbildungsausschusses der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) gewählt. Zu seinem Stellvertreter wählten die Mitglieder des Ausschusses Dirk Pöppel, Prokurist und Personalverantwortlicher der REGUPOL BSW GmbH in Bad Berleburg.
Er löst als Arbeitgebervertreter in dem Gremium den bisherigen alternierenden Vorsitzenden Christian F. Kocherscheidt (EJOT SE & Co. KG, Bad Berleburg) ab, der dieses Amt seit 2011 innehatte.
„Der Ausschuss bedankt sich bei Christian Kocherscheidt für die lange, konstruktive Zusammenarbeit“, betonte Degenhardt. „Gleichzeitig freuen wir uns, mit Dirk Pöppel einen in Fragen der Ausbildung engagierten Unternehmer gewinnen zu können.“
IHK-Geschäftsführerin Sabine Bechheim berichtete in der Ausschusssitzung über die Lage auf dem regionalen Lehrstellenmarkt. Es seien bis Ende Oktober 1.903 Lehrverträge registriert worden; dies entspreche einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Prozent.
Bechheim: „Wir hoffen noch auf einen leichten Anstieg bis zum Jahresende, da sich viele Jugendliche im Vergleich zu früher deutlich später im Jahr für eine Ausbildung entscheiden.“
Als Gast des Ausschusses präsentierte Christopher Becher (Teamleiter Berufsberatung) die Ausbildungsmarktdaten der Agentur für Arbeit Siegen. Ein Verhältnis von fast zwei gemeldeten Ausbildungsstellen je Bewerber zeugt auch dort von der Not der Betriebe. Insgesamt wurden im Agenturbezirk Siegen 3.922 Ausbildungsstellen gemeldet, jedoch waren nur 2.067 Bewerber zu verzeichnen.
Es zeige sich allerdings, dass sich in der Region Siegen-Wittgenstein/Olpe immer noch mehr als 50 Prozent der bei der Agentur gemeldeten Jugendlichen für eine Berufsausbildung entschieden – immerhin 10 Prozentpunkte mehr als im NRW-Vergleich.
Dirk Pöppel: „Angesichts des Trends zu Abitur und Studium und der demografischen Entwicklung müssen wir darauf hinwirken, dass die Ausbildung wieder den Stellenwert erreicht, der ihr zusteht. Ansonsten kommen wir mit unseren Unternehmen in schwieriges Fahrwasser. Wir bilden ja für den eigenen Bedarf aus.“
Den nur noch 77 nicht vermittelten Bewerbern standen laut Christopher Becher zum 30. September noch 414 offene Ausbildungsstellen gegenüber. Um die Attraktivität und den Stellenwert der Ausbildung noch deutlicher sichtbar zu machen, wird die IHK in Zusammenarbeit mit den ausbildenden Betrieben das Marketing für die Berufsausbildung verstärken und die regionalen Messen als Dreh- und Angelpunkt für erste Kontakte zwischen Schülern und Unternehmen neu aufstellen.