„Industrie im Kreis Olpe legt erstaunliches Jahr hin “

Umsatz 2021 gestiegen


In Südwestfalen finden sich viele Hidden Champions. von Fotolia
In Südwestfalen finden sich viele Hidden Champions. © Fotolia

Kreis Olpe. „Etliche der heimischen Industrieunternehmen blicken unter herausfordernden Bedingungen auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück. Nach dem coronabedingten Einbruch 2020 zog der Industrieumsatz im vergangenen Jahr spürbar an“, freut sich IHK-Präsident Felix G. Hensel. Der Kreis Olpe haben sogar ein erstaunliches Jahr hingelegt.


In den Kreisen des IHK-Bezirks waren die Umsatzsteigerungen unterschiedlich stark ausgeprägt. Die Unternehmen aus dem Kreis Olpe verzeichneten einen deutlich über dem Landesdurchschnitt liegenden Zuwachs von 17,5 % (+953,1 Mio. €). Felix G. Hensel: „Die Industrie im Kreis Olpe legte ein erstaunliches Jahr hin. Der bisherige Spitzenwert aus dem Jahr 2019 wurde um 326 Mio. € (+5,4 %) übertroffen. Sowohl beim Inlands- als auch beim Auslandsumsatz erzielten die Unternehmen Rekordwerte. Derart positive Zahlen hätte wohl kaum jemand für möglich gehalten.“

Grafik Umsatzentwicklung IHK 2021 von IHK
Grafik Umsatzentwicklung IHK 2021 © IHK

Umsatzseitig sei sogar das Vorkrisenniveau wieder erreicht. Aber: „Die sprunghaft gestiegenen Preise für Energie, Rohstoffe und Vorprodukte schmälern die Erträge und belasten die Kalkulationen“, so Hensel zur ersten Analyse der durch die Industriebetriebe mit mehr als 50 Beschäftigten erzielten Umsätze 2021.

Perspektive bleibe instabil

Felix G. Hensel: „Für Überschwang besteht daher kein Anlass. Die wirtschaftliche Perspektive bleibt äußerst instabil. Berechenbare Rahmenbedingungen wirtschaftlichen Handelns jedenfalls fühlen sich anders an.“

Der Industrieumsatz im IHK-Bezirk lag 2021 bei 15,46 Mrd. Euro (+1,65 Mrd. Euro). Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr beträgt 12 Prozent und fällt damit stärker aus als im Landesdurchschnitt (+10,3 %). Der Inlandsumsatz stieg in der Region um 14 Prozent (+1,1 Mrd. Euro), der Auslandsumsatz um 9,3 Prozent (+553,8 Mio. Euro).

Hoher Inlandsumsatz

IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener: „Vor allem das Inlandsgeschäft unserer Unternehmen lief im vergangenen Jahr bestens. Mit dem Spitzenwert von etwa 9 Mrd. Euro liegt der Inlandsumsatz beachtliche 6,5 % über dem Vorkrisenniveau. Noch nie konnten die heimischen Industrieunternehmen mehr innerhalb Deutschlands umsetzen. Anders das Auslandsgeschäft, das mit 4,9 % unter dem Umsatzwert von 2019 liegt. Fehlendes Vormaterial, die Chip-Knappheit, weiterhin Staus vor den Häfen und ein Mangel an Containern – all das macht unserer stark vom Export geprägten Industrie erheblich zu schaffen.“

Positive Exporterwartungen

Bei den Exporterwartungen überwiegen derzeit die positiven Meldungen. Dies mache mit Blick auf die kommenden Monate zwar Mut, könne sich aber über Nacht verändern, wenn der Ukraine-Konflikt eskaliere.

Innerhalb der für die Region bedeutsamen Industriezweige fällt das Jahresergebnis durchweg besser als 2020 aus, jedoch mit unterschiedlicher Ausprägung. Während bei den Unternehmen der Metallerzeugung und -bearbeitung eine deutliche Umsatzsteigerung von 29,6 % zu Buche steht, fällt der Zuwachs in der Gummi- und Kunststoffindustrie (+9,4 %), bei den Herstellern von Metallerzeugnissen (6,8 %) sowie beim Maschinen- und Anlagenbau (+5,2 %) deutlich niedriger aus.

Beschäftigung in der Industrie bleibt unter dem Vorjahresniveau

Die Spuren der Corona-Pandemie sind bei den Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes weiterhin sichtbar. In den Industrieunternehmen mit 50 und mehr Mitarbeitern waren zum Jahresende 53.165 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt – 1.111 bzw. 2,0 % weniger als vor einem Jahr.

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