Indien-Initiative Leonidis setzt Zeichen der Hoffung in Krisenzeiten

Rückblick auf ein intensives Jahr


Weil Busfahren unerschwinglich teuer ist: Die Indien-Initiative Leonidis machte die Anschaffung von Fahrrädern möglich, so dass die Schülerinnen der St. Katherine High School in Ranchi (Nordindien) wieder am Unterricht teilnehmen konnten. von privat
Weil Busfahren unerschwinglich teuer ist: Die Indien-Initiative Leonidis machte die Anschaffung von Fahrrädern möglich, so dass die Schülerinnen der St. Katherine High School in Ranchi (Nordindien) wieder am Unterricht teilnehmen konnten. © privat

Kreis Olpe/Schönau. Krieg in der Ukraine, Hyperinflation, immer noch Corona – die Reihe der Schreckensmeldungen ließe sich fortführen. Und was in Deutschland Sorge bereitet, bedroht in Indien regelmäßig Existenzen. Die Schönauer Indien-Initiative Leonidis blickt auf ein intensives Jahr zurück.


„Wir mussten auch im Jahr 2022 immer und immer wieder erleben, wie Familien vor dem Nichts standen, weil der Vater an Corona gestorben ist“, berichtet Irmgard Grebe-Quast, Sprecherin der Indien-Initiative Leonidis.

„Wir mussten von unseren Partnern – den Dernbacher Schwestern – hören, dass Schülerinnen und Schüler nicht mehr zur Schule gingen, weil sie sich wegen der gestiegenen Fahrpreise die Busfahrten nicht mehr leisten konnten. Und wir mussten uns erzählen lassen von Frauen und Männern, die an Tuberkolose erkrankten und nicht behandelt werden konnten, weil sie sich die Therapie nicht leisten konnten oder die Krankenhäuser wegen Corona geschlossen waren.“

Zahlreiche Hilfsprojekte

Für die Hilfsinitiative, die ihre Wurzeln in der Missionsarbeit der aus Schönau stammenden Ordensschwester Johanna „Leonidis“ Grebe hat, war es deshalb aber um so wichtiger, in dieser Zeit Zeichen zu setzen.

So habe man den von den Dernbacher Schwestern betriebenen Schulen ermöglicht, Fahrräder für die Schüler anzuschaffen. In besonders Existenz gefährdenden Situationen habe Leonidis Arzt- und Medikamentenkosten übernommen. Und selbstverständlich sei die Arbeit der vergangenen Jahre erfolgreich fortgeführt worden.

Weil Busfahren unerschwinglich teuer ist: Die Indien-Initiative Leonidis machte die Anschaffung von Fahrrädern möglich, so dass die Schülerinnen der St. Katherine High School in Ranchi (Nordindien) wieder am Unterricht teilnehmen konnten. von privat
Weil Busfahren unerschwinglich teuer ist: Die Indien-Initiative Leonidis machte die Anschaffung von Fahrrädern möglich, so dass die Schülerinnen der St. Katherine High School in Ranchi (Nordindien) wieder am Unterricht teilnehmen konnten. © privat

Die Initiative fördert mittlerweile weit mehr als 400 Schüler und ermöglicht ihnen so einen Schulbesuch. Sie stattet Schulen mit Materialien und Medien aus, stellt in medizinisch unterversorgten Gebieten Moskitonetze gegen eine Ausbreitung des tödlichen Dengue-Fiebers bereit und versorgt unter dem Motto „Jedem Kind jeden Tag ein Ei“ mehr als 300 Kleinkinder in mehreren Tageseinrichtungen mit täglich einer proteinhaltigen Mahlzeit.

Auch regelmäßige Mahlzeiten für die Kinder sind ein Anliegen der Indien-Initiative Leonidis. von privat
Auch regelmäßige Mahlzeiten für die Kinder sind ein Anliegen der Indien-Initiative Leonidis. © privat

Zwei weitere, in der Nähe von Steinbrüchen angelegte Kindergärten konnten mit den Spenden an Leonidis errichtet werden, so dass die arbeitenden Mütter ihre Kleinen nicht länger unbeaufsichtigt in den Steinbrüchen zurücklassen mussten.

Hinzu kommt eine Vielzahl weiterer caritativer Projekte, die einen Schwerpunkt auf die Unterstützung von Mädchen und Frauen legen. „In Südindien fördern wir beispielsweise ein Projekt für alleinstehende und mittellose Frauen, die in der indischen Gesellschaft als wertlos betrachtet werden und faktisch ausgestoßen sind“, sagt die Leonidis-Sprecherin.

Hohe Spendenbereitschaft

„Das alles sind kleine, aber immens wichtige Zeichen der Zukunft und Hoffnung“, bilanziert Grebe-Quast die intensive Arbeit im zurückliegenden Jahr. „Es berührt, dass wir weiterhin in großem Umfang kleine Spenden und in kleinem Umfang große Spenden erhalten – obwohl auch für viele unserer Unterstützer die finanzielle Situation sicherlich auch angespannt ist. Da ist es nicht selbstverständlich, Menschen im Blick zu behalten, denen es noch schlechter geht - und das zeugt von Größe.“

Indien-Initiative Leonidis

Leonidis ist eine Hilfs-Initiative, die den Namen der 2009 verstorbenen Ordensschwester Leonidis aus Schönau trägt. Sr. Leonidis hat während ihrer Missionstätigkeit in Indien zahlreiche Bildungs- und Gesundheitsprojekte insbesondere für Mädchen angestoßen. Nach ihrem Tod haben sich einige Familienangehörige und Freunde entschlossen, die Arbeit der Ordensfrau fortzuführen. Mittlerweile ist Leonidis die größte kirchliche Hilfs-Initiative in Wenden. Weitere Infos unter www.leonidis.org.

Spendenkonto

Generalat der Armen Dienstmägde Jesu Christi – LEONIDIS

Pax Bank Trier, IBAN DE66 3706 0193 3012 0980 30, BIC: GENODED1PAX

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