„In meinem Elternhaus wurde die Weihnachtszeit zelebriert“
Erinnerungen von Walter Stupperich aus Grevenbrück
- Kreis Olpe, 25.12.2019
- Von Sigrid Mynar
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Grevenbrück. Bis heute hat Walter Stupperich (81) aus Grevenbrück die Gefühle der Weihnacht in seinen Kindertagen konserviert und erinnert sich gerne daran. Gemeinsam mit LokalPlus unternimmt der Pensionär und ehemalige Prokurist der Deutschen Bank eine Zeitreise in die Vergangenheit.



Während der feierlichen Christmette war es für die meisten der dicht gedrängten Gottesdienstbesucher ein besonders emotionaler Augenblick, wenn die Patres - „es waren manchmal zehn, die den Gottesdienst mit zelebrierten“ - mit dem großen Chor der Fratres ihr „Transeamus“ anstimmten. Das Hochamt am nächsten Tag und die Andachten gehörten ebenfalls zu Weihnachten, erinnert sich Walter Stupperich, „auch wenn man erst spät ins Bett gekommen war“.

Die Wohnung bestand nur aus drei Zimmern: eine große Küche, ein Schlafzimmer für die fünf Personen und die ‚Gute Stube‘, die selten benutzt und nur an Festen durch einen Ofen geheizt wurde. Der Weihnachtstisch war bis zu Beginn der Bescherung mit Zeitungen oder Tüchern abgedeckt. „Wenn dann endlich der Vater zur Bescherung ein Glöckchen läutete, waren wir nicht mehr zu halten. Aber vorher standen wir um den Weihnachtsbaum und die Krippe und sangen viele Weihnachtslieder.“
Eines wird Walter Stupperich nie vergessen: „Einmal lag neben meinem Teller ein Füllfederhalter. Meine Freude war riesig und erst später stellte sich heraus, dass er eigentlich für meinen Bruder Hans gedacht war. Aber geschenkt war nun einmal geschenkt, diesen Füller habe ich heute noch.“
„Wir hatten wenig, doch so viel mehr“, sinnt Walter Stupperich und ist dankbar für den Zauber der Weihnacht in seinen Kindertagen.
