„Impfen, impfen, impfen bleibt das Gebot der Stunde“

Bund-Länder-Gipfel mit klarem Appell


  • Kreis Olpe, 10.08.2021
  • Corona
  • Von Kerstin Sauer
    Profilfoto Kerstin Sauer

    Kerstin Sauer

    Redaktion


    E-Mail schreiben
Topnews
Angela Merkel warb nach dem Bund-Länder-Gipfel klar für das Impfen: Man müsse in Deutschland über die 70 Prozent kommen, eher Richtung 80 Prozent. von Screenshot: Kerstin Sauer
Angela Merkel warb nach dem Bund-Länder-Gipfel klar für das Impfen: Man müsse in Deutschland über die 70 Prozent kommen, eher Richtung 80 Prozent. © Screenshot: Kerstin Sauer

Kreis Olpe/Berlin. Die drei Politiker an den Mikrofonen fanden nach dem Bund-Länder-Gipfel am Dienstag, 10. August, klare Worte: „Impfen, impfen, impfen bleibt das Gebot der Stunde“, betonte beispielsweise Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller. Und erteilte kostenlosen Tests für Nicht-Geimpfte eine klare Absage.


Auch Bundeskanzelerin Angela Merkel appellierte eindringlich an die Deutschen, sich impfen zu lassen: „Wir müssen dafür werben, dass geimpft wird. Andere Länder sind viel weiter beim Impfen, das Impftempo hier hat erheblich nachgelassen“, betonte sie.

„Schutz für uns alle“

Das Impfen sei ein Beitrag für die Gemeinschaft, den jeder leisten könne, „ein Schutz für uns alle“, so Merkel weiter. Denn: „Das Infektionsgeschehen steigt wieder an.“ Daher haben sich die Länderchefs und die Bundesregierung einvernehmlich auf einige Entscheidungen geeinigt:

  • Die AHA-Regeln sind auch weiterhin einzuhalten.
  • Schutzmasken im Einzelhandel und im ÖPNV bleiben verbindlich vorgeschrieben.
  • Die 3G-Regeln werden weiter durchgesetzt, und zwar in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, bei Kultur- und Sportveranstaltungen, in Gottesdiensten, bei „körpernahen Dienstleistungen“, bei Sport in Studios oder Hallen.
  • Eine Testpflicht in der Innengastronomie und bei Beherbergungsbetrieben soll vorgeschrieben sein.

Diese Regeln gelten verbindlich ab einer Inzidenz von 35. Und bedeuten konkret: Wer nicht geimpft ist, muss getestet sein – und das wird ab dem 11. Oktober teuer, denn ab dann sind die Bürgertests nicht mehr kostenlos.

„Nicht fair, wenn der Steuerzahler das bezahlt“

Michael Müller fand dafür klare Worte: „Man kann nicht davon ausgehen, dass die Solidargemeinschaft einem die Tests finanziert“, sagte er. Und auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder rechtfertigte diese Entscheidung: „Tests sind auf Dauer nicht kostenlos möglich, es ist nicht fair, wenn der Steuerzahler das bezahlt.“

Müller hob eindringlich hervor, dass die Gruppe der Ungeimpften zu groß sei: „Da gibt es nichts drumherum zu reden. Eine Impfquote von rund 60 Prozent macht deutlich, dass wir noch viel zu tun haben. Wir müssen uns unsere Freiheiten erhalten, vor allem durch eine höhere Impfquote.“

„Vierte Welle schleicht sich heran“

Und Markus Söder ist sich sicher, „dass sich die vierte Welle in trügerischer Ruhe heran schleicht. Die bisherige Impfquote reicht nicht aus, um sorglos zu sein.“ Abschließend fand der bayrische Ministerpräsident klare Worte: „Wir sagen nicht endlos Ja zu 3G. Private Veranstalter erlauben teilweise Zugänge schon nur für 2G (geimpft oder genesen). Die Impfzahlen müssen sich verbessern.“

Wer sich nicht impfen lasse, so Söder weiter, trage auch die Verantwortung dafür in der Gesellschaft: „Impfen ist eine der leichtesten Möglichkeiten, seine Freiheiten zurückzubekommen.“

Weitere Entscheidungen:
  • Die Überbrückungshilfen werden verlängert.
  • Für das weiteres Infektionsgeschehen müssen Inzidenz, Impfquote und schwere Verläufe im Blick behalten werden.
  • Die epidemologische Lage wird verlängert, beschränkende Maßnahmen sollen bleiben.
Artikel teilen: