Immobilienpreise im Kreis Olpe auf hohem Niveau

Olpe und Attendorn am teuersten


Ein Baugebiet in Wenden. von Kreis Olpe
Ein Baugebiet in Wenden. © Kreis Olpe

Kreis Olpe. Die Immobilienpreise im Kreis Olpe sind im Jahr 2019 nochmals angestiegen, nachdem im Vorjahr 2018 ein eher verhaltener Anstieg zu erkennen war. Mit 1.368 Kaufverträgen wurden kreisweit rund 209 Millionen Euro umgesetzt.


Bei den klassischen Ein- und Zweifamilienhäusern lag der durchschnittliche Wiederverkaufspreis mit 209.000 Euro rund 10 Prozent über dem des Vorjahres. Diese reine Angabe des Gesamtpreises gibt auch tatsächlich ein realistisches Bild über das Marktgeschehen ab. Rückrechnungen von modellhaft ermittelten Sachwerten vorliegender Verkäufe haben deutliche Veränderungen des Marktverhaltens ergeben.
Zuschläge für gute Lagen
Festzuhalten ist, dass Objekte in schlechten Lagen tendenziell mit Abschlägen auf den modellhaften Sachwert und Objekte in guten Lagen mit Zuschlägen belegt werden. Die Bandbreite dieser Zu und Abschläge liegt zwischen + 40 und - 21 Prozent. Die höchsten Zuschläge werden in den städtischen Lagen von Olpe und Attendorn erzielt.

Der Preis für eine Eigentumswohnung ist in den vergangenen Jahren stetig angestiegen. Im vergangenen Jahr stiegen die Preise für eine Neubauwohnung um 30 Prozent auf durchschnittlich 337.000 Euro. Dieser reine Anstieg des Endpreises ist aber eher eine Folge der großen Wohnflächen neuer Wohnungen als eines Anstiegs des Preises je Quadratmeter Wohnfläche.

In der Stadt Olpe ist der Preis je Quadratmeter Wohnfläche in den vergangenen drei Jahren im Gegensatz zur Stadt Attendorn nahezu konstant geblieben. Attendorn liegt mittlerweile mit einem Durchschnittspreis von 3.340 Euro/Quadratmeter Wohnfläche um 165 Euro über dem Vergleichspreis aus Olpe. 29 Neubauwohnungen in Olpe und Attendorn stehen nur 10 entsprechenden Objekten im übrigen Kreisgebiet gegenüber.
Gebrauchte Eigentumswohnungen: 1.000 bis 1.800 Euro pro Quadratmeter
Gebrauchte Eigentumswohnungen sind dagegen je nach Baujahr sowie Stadt/Gemeinde zwischen rund 1.000 und 1.800 Euro/Quadratmeter Wohnfläche zu haben. Naturgemäß gibt es hier weitere Wertunterschiede durch Sanierungszustand und die Lage des Objektes. Die höchsten Preise werden auch hier in Olpe und Attendorn erzielt.

Im Jahr 2019 sind Wohnbaugrundstücke im kreisweiten Durchschnitt für zwölf Prozent über den jeweiligen Bodenrichtwerten veräußert worden. Nur die Preise in der Gemeinde Kirchhundem und der Stadt Drolshagen folgten diesem Trend nicht und blieben weitgehend stabil. Die höchsten Anstiege waren in Olpe (+ 24 Prozent) und Wenden (+ 18 Prozent) zu verzeichnen. Die Bodenrichtwerte sind diesem Trend folgend im Februar 2020 angepasst worden.

Die im Grundstücksmarktbericht veröffentlichten Daten aus dem Jahr 2019 sind unbeeinflusst von den sich ggf. durch die Corona-Pandemie auf dem Grundstücksmarkt ergebenden Veränderungen. Der Gutachterausschuss wird dies im laufenden Marktgeschehen beobachten.
Hintergrund
Der Gutachterausschuss ermittelt die Grundstückswerte auf der Datengrundlage einer Kaufpreissammlung. Alle Notare sind durch das Baugesetzbuch verpflichtet, eine Kopie aller Immobilienkaufverträge an die Gutachterausschüsse zu senden. Daher hat diese Einrichtung den großen Vorteil einer wirklich flächendeckenden, lückenlosen und somit auch realistischen Marktübersicht.

Eine der Hauptaufgaben besteht darin, diese Daten zu sammeln und der Öffentlichkeit die wesentlichen Zahlen und Erkenntnisse transparent zu machen. Aus diesem Grunde werden die Bodenrichtwerte im Kreis Olpe anhand der tatsächlichen Kaufpreise jährlich überprüft und über das Portal BORIS.NRW (www.boris.nrw.de) veröffentlicht. Dort ist auch der jährlich erscheinende Grundstücksmarktbericht kostenlos erhältlich, in dem alle weiteren Auswertungen erklärt werden. %%Link[326207](link; text)%%
Artikel teilen: