Im Kreis Olpe verdienen Frauen 800 Euro weniger als Männer

Frauentag: Gewerkschaft NGG kritisiert Lohnlücke


Topnews
 von NGG
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Kreis Olpe. Sie arbeiten genauso lang, ziehen aber beim Verdienst den Kürzeren: Frauen, die im Kreis Olpe eine Vollzeit-Stelle haben, verdienen rund 800 Euro weniger im Monat als ihre männlichen Kollegen. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zum Internationalen Frauentag am Sonntag, 8. März, hin.


Die NGG beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Danach liegt das durchschnittliche Vollzeit-Einkommen von Frauen im Kreis Olpe aktuell bei 2.807 Euro im Monat – Männer mit der gleichen Arbeitszeit kommen auf 3.608 Euro. Das macht einen Unterschied von 22 Prozent.
Mini-Renten im Alter
„Es kann nicht sein, dass Frauen auf dem Arbeitsmarkt noch immer so stark benachteiligt sind. Viele Unternehmen in der Region nutzen das Lohngefälle aus, obwohl sie mehr zahlen müssten“, kritisiert Isabell Mura von der NGG-Region Südwestfalen.

Besonders problematisch sei die Situation in frauendominierten Berufen. Wenn hier nicht nach Tarif gezahlt werde, träfen niedrige Löhne häufig auf Teilzeitjobs und befristete Stellen. „Die Folge sind geringe Einkommen und im Alter Mini-Renten, die Frauen dann beim Amt aufstocken müssen“, so Mura.
Gleiches Geld für gleiche Arbeit
Nach Einschätzung der Gewerkschafterin dürfte der tatsächliche „Gender Pay Gap“, die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern, im Kreis Olpe bei deutlich über 22 Prozent liegen. „Bezieht man Teilzeitstellen und Minijobs in die Rechnung ein, wird die Kluft noch größer. Denn hier arbeiten mehr Frauen als Männer“, sagt die NGG-Geschäftsführerin.

Die NGG fordert die Unternehmen auf, die unterschiedliche Bezahlung von Frauen und Männern in vergleichbaren Positionen zu beenden. Auch die Politik sei gefordert. „Statt immer neuer Lippenbekenntnisse zum Frauentag brauchen wir einen gesetzlichen Anspruch auf gleiches Geld für gleichwertige Arbeit, der in den Betrieben zwingend umgesetzt werden muss. Alles andere ist im Jahr 2020 von vorgestern“, so Mura.
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