Im Kreis Olpe gibt es den kurzen Urlaub für zwischendurch

Tourismus


  • Kreis Olpe, 27.07.2019
  • Von Christine Schmidt
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Viele Kurzurlauber, aber auch Tagestouristen zieht es an den Biggesee. von Symbol Thomas Fiebiger
Viele Kurzurlauber, aber auch Tagestouristen zieht es an den Biggesee. © Symbol Thomas Fiebiger

Kreis Olpe. Zwei Wochen der Ferien sind vorbei, der Sommer aber hoffentlich noch lange nicht. Gute Voraussetzung für Touristen, ein paar Tage im Sauerland zu verbringen. 2017 und 2018 waren überdurchschnittlich gute Jahre für den hiesigen Tourismus. Wenn das Wetter so bleibt, könnte das Vorjahres-Niveau durchaus erreicht werden, glaubt Rouven Soyka, Pressesprecher von Sauerland Tourismus.


An die Marke von 8 Millionen-Gäste-Übernachtungen (Sauerland insgesamt) werde man aber wohl nicht kommen. In den ersten fünf Monaten sei ein Rückgang von 2,9 Prozent für den Kreis Olpe zu verzeichnen.

Das sei aber verschiedensten Faktor geschuldet. Unter anderem lag das Pfingstwochenende 2019 im Juni und wurde nicht wie im Vorjahr für Mai gewertet. Pfingsten ist bekanntlich eines der ersten Wochenenden, das für kurze Trips genutzt wird.
Jetzt kommen die guten Monate
Außerdem kommen jetzt die besseren Monate für den Kreis. „Wenn das Wetter so bleibt, werden sich die Zahlen einpendeln“, so Soyka. „Wir profitieren nicht von den Monaten wie März und April, da ist es hier noch nicht grün.“ Und auch die Monate Januar und Februar seien für den Kreis nicht so attraktiv wie für die Wintersportregionen im HSK.

Klar ist, dass die Betriebe im Kreis Olpe vom Wetter abhängig sind. Und das ist momentan laut Soyka perfekt: „Wir haben warme, attraktive Temperaturen. Aber wir haben auch mal einen Schauer, was für die Talsperren gut ist.“ 2018 hingegen war es zu trocken und die Seen stellenweise ausgetrocknet. „Und ein leerer See ist eben unattraktiv. Die Leute wollen auf grünen Wiesen liegen.“
Der Biggesee ist „das Zugpferd“ der Talsperren
Der Biggesee ist „das Zugpferd“ der Talsperren, so Soyka. Mit der A 4 und A 45 in der Nähe biete er die perfekte Anbindung für Tagestouristen aus den Ballungsgebieten an Rhein und Ruhr. Aber der See lockt auch für etwas längere Zeit Besucher an. Rund 10 Prozent, sprich 112.000, aller Übernachtungen machten 2018 zum Beispiel die Camping-Gäste aus.

Auf den drei Plätzen rund um die Bigge sei für jeden etwas dabei, glaubt Rouven Soyka. Der Camping-Boom von vor ein paar Jahren gehe zwar inzwischen wieder zurück, aber dennoch mögen die Menschen individuelle Urlaube. Vor allem Outdoor-Angebote seien immer stärker nachgefragt – da bieten sich sportliche Aktivitäten am See wie Stand-Up-Paddling oder Kanufahren an.
 von Nils Dinkel
© Nils Dinkel
Individuell heißt für viele aber auch, sich während des Aufenthaltes selbst zu versorgen. So sind die Gäste nicht auf bestimmte Essenszeiten angewiesen. „Der Trend geht hin zu Übernachtungen in Ferienwohnungen“, erklärt der Tourismus-Experte. Landwirte zum Beispiel bieten ihre Ferienwohnungen für Urlaub auf dem Bauernhof an.

Ob Hotel, Gaststätte, Ferienwohnung oder Camping – „im Sauerland findet jeder das Richtige“, ist sich Soyka sicher. Die Kommunen gäben sich Mühe, um Besucher hierher zu locken. „Die Region ist attraktiv und wir bauen darauf auf, dass sich das Niveau hält oder die Qualität sogar noch besser wird.“
Niederländer machen 60 Prozent aus
Die meisten Gäste kommen, wie in den Vorjahren, aus den Niederlanden. Mit rund 60 Prozent machen sie den größten Teil der Urlauber aus. Für Rouven Soyka kein Wunder, denn das Sauerland ist die erste bergische Region für die „Holländer“. Aber auch die Eifel profitiere momentan von den niederländischen Gästen.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt übrigens 2,2 Tage - ein klassischer Kurzurlaub über das Wochenende eben. „Das Sauerland ist eine Kurzurlaubsregion und das werden wir auch immer bleiben“, sagt Soyka. „Wir sind der kleine Urlaub für zwischendurch und bieten Erholung im Grünen.“
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