IHK zeigt dringende Handlungsbedarfe zur Energiewende auf
„Energiepolitik neu denken!“
- Kreis Olpe, 24.05.2017
Siegen/Olpe. „Die Energiewende wird am Ende nur dann erfolgreich sein, wenn sie von möglichst vielen mitgetragen wird. Derzeit erleben wir hingegen, wie vor allem ein sagenhafter Abgabenwirrwarr und zu hohe Energiekosten viele heimische Unternehmen in unerträglicher Weise belasten.“ Der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Siegen, Felix G. Hensel, spart nicht mit Kritik, wenn es um die energiepolitischen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft geht. „Wir unterscheiden uns in unserer Branchenstruktur deutlich von anderen Wirtschaftsräumen. Bei uns dominieren die Herstellung von Metallerzeugnissen, der Maschinenbau und die Sanitär- und Elektroindustrie. Diese Branchen sind naturgemäß energieintensiv. In einigen Bereichen liegen die Energiekosten bei weit mehr als zehn Prozent des Umsatzes.“
Drei Viertel der heutigen Energiekosten gingen auf diese politischen Entscheidungen zurück. Hinzu komme, dass sich einzelne Kostenteile je nach Region in ihrer Höhe um bis zu 400 Prozent unterschieden. „Ein solches Maß an Intransparenz zerstört das Vertrauen in den Erfolg der Energiewende und steigert das perspektivische Interesse der Wirtschaft an anderen Standorten!“
Felix G. Hensel: „Solche Zahlen sind alarmierend. Wenn in der stärksten Industrieregion des Landes derart viele Betriebe in der Energiepolitik ein wirtschaftliches Risiko sehen, ist das ein schlechtes Signal für die künftige Wirtschaftskraft vor Ort und im Land.“
Er sieht in Südwestfalen 18.000 Hektar als Windvorranggebiete vor. Klaus Gräbener: „Mit der Energiewende geht eine Dezentralisierung von Versorgungsstrukturen einher, die sich nicht mit zentral formulierten Vorgaben und Quoten verträgt.“ Es sei befremdlich, dass in Südwestfalen einem Minimum an gewerblicher Flächeninanspruchnahme mit einem Maximum an Flächenausweisung für Windenergie begegnet werde.